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Die Zahl der Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte in Baden-Württemberg liegt schon jetzt höher als im Vorjahr. Die Angreifer handelten laut Innenministerium in der Mehrzahl aus politisch rechter Gesinnung - und kommen oft davon.

Stuttgart (dpa/lsw) - Die Zahl der Brandstiftungen und Körperverletzungen gegen Flüchtlinge und ihre Unterkünfte haben stark zugenommen. In den vergangenen gut eineinhalb Jahren wurden 22 Gewalttaten gegen Flüchtlingsunterkünfte verübt, wie das Innenministerium auf eine kleine Anfrage des AfD-Abgeordneten Anton Baron (Wahlkreis Hohenlohe) hin mitteilt. Nachdem im Jahr 2015 neun solcher Gewalttaten gezählt wurden, registrierte der kriminalpolizeiliche Meldedienst bis Mitte Juli dieses Jahres schon 13 entsprechende Vorfälle.
Meist handelte es sich um Brandstiftung. Insgesamt wurden 18 der 22 Anschläge von der Kriminalpolizei als politisch motivierte Kriminalität rechts eingestuft, wie das Innenministerium mitteilt.
Die meisten Beschuldigten wurden nicht ermittelt oder kamen ohne Strafe davon, weil ihnen die Tat nicht eindeutig nachzuweisen war. Nach neun Taten aus 2015 wurde ein Beschuldigter zu drei Jahren Gesamtfreiheitsstrafe verurteilt, geht aber dagegen vor. In einem Fall laufen Ermittlungen laut Ministerium noch. Nach 13 Taten aus dem laufenden Jahr sind demnach mehrere Beschuldigte ermittelt worden, jedoch noch keine Urteile ergangen.