Hannover/Stuttgart (dpa/log) - Der Autozulieferer Mahle hat in den ersten sechs Monaten dank der Übernahmen im vergangenen Jahr zweistellig zulegen können. Der Umsatz sei gegenüber dem Vorjahreszeitraum um zwölf Prozent auf ungefähr 6,2 Milliarden Euro gewachsen, wie Mahle-Chef Wolf-Henning Scheider gestern auf der Messe IAA Nutzfahrzeuge in Hannover sagte. Die Übernahmen aus 2015 herausgerechnet, lag das Plus noch bei 3,8 Prozent - damit wächst das Unternehmen schneller als der weltweite Fahrzeugmarkt.

So legte im gleichen Zeitraum die Produktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen um 2,4 Prozent und die schwerer und mittelschwerer Nutzfahrzeuge um 1,3 Prozent zu. „Für das Gesamtjahr erwarten wir ein Umsatzplus von mindestens vier bis fünf Prozent“, sagte Scheider. Somit wird Mahle nach Unternehmensangaben im Jahr 2016 erstmals einen Umsatz von mehr als zwölf Milliarden Euro erzielen.

Übernahmen in USA und Japan

Der Anteil des Gewinns vor Zinsen und Steuern (Ebit) am Umsatz liege bei vier Prozent. Das ist etwas weniger als im Jahr 2015. „Wie bereits während unserer Bilanz-Pressekonferenz im Frühjahr erläutert, ist die Integration der neuen Bereiche mit Zusatzaufwendungen verbunden, die unser Ergebnis zunächst belasten. Auch haben die neu erworbenen Einheiten noch nicht die Ertragsfähigkeit wie die bisherigen Mahle-Bereiche erreicht“, erklärte Scheider.

Schon 2015 hatten der Kauf der Klimaanlagen-Sparte des US-Konkurrenten Delphi sowie die Übernahme der japanischen Elektromotor-Firma Kokusan Denki auf den Gewinn gedrückt.

Gleichzeitig ist Mahle dabei, sich zu verschlanken. Im August war die Industriefilter-Sparte an einen US-Konzern verkauft worden. Außerdem will der Autozulieferer sich von seinen Schmiedereien mit mehr als 600 Mitarbeitern trennen. Insgesamt beschäftigte der Mahle-Konzern zum 30. Juni etwa 76 800 Mitarbeiter - 1,6 Prozent mehr als zum Jahreswechsel - und ist mit über 170 Produktionsstandorten in 34 Ländern vertreten.