Der Stuttgarter Fernsehturm. Foto: dpa - dpa

Stuttgart (eh) - Stuttgarts Einwohnerzahl wächst: „Zum Ende des vergangenen Jahres waren 609 219 Einwohner in Stuttgart mit Hauptwohnung gemeldet“, stellt Thomas Schwarz, Leiter des Statistischen Amtes, fest. Damit verzeichnet die Landeshauptstadt ein Plus von knapp zehn Prozent in sechs Jahren.

Nach der jüngsten Fortschreibung des Statistischen Amts betrug ist die Einwohnerzahl im vergangenen Jahr um 6918 Personen (+1,2 Prozent) gewachsen. Erfreulich dabei ist: Entgegen dem Trend im ganzen Land trägt in Stuttgart auch die natürliche Bevölkerungsentwicklung zum Wachstum bei. Seit zwölf Jahren nun schon sind in der Landeshauptstadt mehr Geburten als Sterbefälle zu verzeichnen - im vergangenen Jahr wurde gar ein Rekordwert erzielt: Die natürliche Bilanz lag mit einem Plus von 1484 Personen doppelt so hoch wie 2015 (+656). Insgesamt wurden im Laufe des vergangenen Jahres 6773 Kinder geboren, 467 mehr als 2015. „Gründe hierfür sind der vergleichsweise hohe Anteil an jüngeren Frauen im gebärfähigen Alter“, so Schwarz. Aber auch die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau sei geringfügig von 1,3 auf 1,4 gestiegen. „Sie liegt damit aber immer noch weit unter dem bestandserhaltenden Niveau von 2,1.“ Hingegen sei die Zahl der Sterbefälle um 361 zurückgegangen und lag mit 5289 wieder auf dem Niveau der Jahre 2012 und 2013.

Die bedeutsamste Ursache für den rasanten Einwohneranstieg sind laut Schwarz jedoch wie in den Vorjahren die Wanderungsgewinne. Gleichwohl sei der Zustrom nicht mehr so stark wie in den Vorjahren. Der Wanderungssaldo fiel im vergangenen Jahr mit einem Plus von 5434 Personen deutlich niedriger aus als 2015 (+8750). Die Zahl der Zuzüge sank von 59 709 auf 56 998, während die Zahl der Fortzüge von 50 959 auf 51 564 anstieg.

Stuttgart, so zeigt die Statistik, verliert vor allem deutsche Staatsbürger, hier sind mehr Weg- als Zuzüge zu verzeichnen, sodass unterm Strich ein Minus von 1426 Personen steht. Hingegen zieht es weiterhin viele Ausländer in die Landeshauptstadt - allerdings kamen im vergangenen Jahr fast 4000 Personen weniger als 2015.

Unter den Ausländern, die im vergangenen Jahr aus dem In- oder Ausland nach Stuttgart gezogen sind, sind die Rumänen mit 2691 Personen die größte Gruppe. Gefolgt von Syrern (2475), Indern (2457), Kroaten (2437) und mit einigem Abstand dann Italienern (1509) und Polen (1330). In der Statistik macht sich auch die Flüchtlingswelle bemerkbar: Deutliche Wanderungsgewinne gab es durch irakische (+777) Staatsangehörige.

In Folge der hohen Zuwanderung von Flüchtlingen aus dem nicht-europäischen Ausland sowie Migranten aus süd- und osteuropäischen EU-Mitgliedsstaaten ist die Zahl der in Stuttgart gemeldeten Ausländer erneut gestiegen. Inzwischen verfügt jeder vierte Stuttgarter über keinen deutschen Pass. Zum Jahresende 2016 lebten demnach 153 656 Ausländer in der Stadt (25,2 Prozent), ein Jahr zuvor lag der Wert noch bei 148 421 (24,6 Prozent). Per Saldo wechselten im vergangenen Jahr 2760 Ausländer zur deutschen Staatsangehörigkeit (2015: 3051).

Ein Trend hält übrigens an: Stuttgart verliert Einwohner vor allem an die Region. 14 751 Menschen zogen im vergangenen Jahr in einen der fünf umliegenden Landkreise. Ein Grund dafür könnte die angespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt der Stadt gewesen sein, meint Statistiker Schwarz. Die Zuwanderungsquote aus den anderen Bundesländern ist schon seit bald zehn Jahren eher gering. Mit einem Saldo von +998 sind 2016 geringfügig mehr Personen nach Stuttgart gekommen als in den beiden Vorjahren.