Der Handwerkspräsident Rainer Reichhold Foto: EZ - Archivbild: oh

Stuttgart (dpa/lsw) - Handwerkspräsident Rainer Reichhold hat vor Fahrverboten für ältere Diesel wegen Feinstaubs gewarnt. „Das kommt einer Enteignung beziehungsweise einem Arbeitsverbot gleich“, sagte Reichhold der Deutschen Presse-Agentur. „Das trifft das Handwerk, das trifft aber auch jeden Bürger, wenn der Handwerker nur noch an dem Tag kommt, an dem man nach Stuttgart reinfahren darf.“
Bei Neuanschaffungen sei er durchaus dafür, dass der Fuhrpark auf die neuste Diesel-Abgasnorm Euro 6 umgestellt werde. „Wir fordern aber eine Weiternutzung aller Euro-5-Fahrzeuge.“ Für Euro-5-Fahrzeuge, die bereits im Umlauf seien, brauche es eine Übergangsfrist von acht Jahren. Das sei die übliche Nutzungsdauer von Fahrzeugen im Handwerk. Erst 2015 wurde die Euro-6-Abgasnorm für alle neu zugelassenen Autos verpflichtend. „Wir haben uns in den letzten Jahren deutlich bemüht, unsere Fuhrparks anzupassen“, sagte Reichhold.
Allerdings hätten Handwerker in einer Stadt wie Stuttgart kaum Alternativen. „Der Handwerker kann weder mit Fahrrad noch mit öffentlichem Nahverkehr in die Stadt fahren“, sagte er. Elektrofahrzeuge seien bislang mangels Angebot keine Alternative, da viele Handwerker Fahrzeuge von bis zu 3,5 Tonnen nutzten.