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Stuttgart (dpa/lsw) - Der Tunnelbau für das Milliardenprojekt Stuttgart 21 könnte laut einem Gutachten für die Bahn AG riskanter werden als angenommen. Grund dafür ist der so genannte Anhydrit, eine Art Gipsschicht, die zu quellen beginnt, wenn sie mit Wasser in Berührung kommt, wie der SWR berichtet, denen das Gutachten der Wirtschaftsprüfer KPMG und des Ingenieurbüros Ernst Basler+Partner vorliegt. Die Bahn wies die Berichte „entschieden“ zurück. Mehr als die Hälfte der sogenannten Anhydritlinsen sei bereits erfolgreich durchfahren worden, die Messwerte hätten deutlich unterhalb der Toleranzschwelle gelegen.
Den Berichten zufolge besagt das Gutachten, das für den Aufsichtsrat der Bahn erstellt wurde, dass die Tunnel zum Dauersanierungsfall werden könnten. Es sei nicht nur beim Bau mit Schwierigkeiten zu rechnen, sondern es könnten auch immer wieder Sanierungen nach der Inbetriebnahme nötig werden. Damit könnten sich nicht nur die Baukosten deutlich erhöhen. Es bestehe auch das Risiko, dass der Eisenbahnbetrieb immer wieder empfindlich gestört werden könnte.
Die Bahn betonte, dass der Entwickler des Bauverfahrens, der renommierte Tunnelbauexperte Professor Walter Wittke, gravierende Schäden ausschließe. Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) sagte im SWR-Fernsehen: „Wenn das wahr ist, was da drinsteht, dann sind ja sozusagen die schlimmsten Befürchtungen der Kritiker jetzt auch noch von den Bahnexperten bestätigt worden.“ Das beunruhige ihn sehr.