Der achtfache deutsche Meister Dirk Braun mit seiner extrem getunten Motorsäge mit bis zu 80 PS. Mit der deutschen Nationalmannschaft präsentierte er vor dem Neuen Schloss das Sportholzfällen. Foto: Streib Quelle: Unbekannt

Stuttgart (tos) - Ohrstöpsel waren gestern im Ehrenhof des Neuen Schlosses sehr empfehlenswert: Die deutsche Nationalmannschaft im Sportholzfällen machte Werbung für die Weltmeisterschaft der Stihl Timbersports Series und ließ die Sägen laut aufheulen. Die WM in der Porsche-Arena findet am 11. und 12. November statt und ist bereits ausverkauft.

Dirk Braun könnte auch beim Wrestling eine gute Figur abgeben. Grimmiger Blick, dicke Muskelpakete an beiden Oberarmen und mit seinem Kopftuch und seinem Bart erinnert er stark an die Wrestling-Legende Hulk Hogan. Braun lässt aber nicht die Fäuste sprechen, sondern vielmehr die Sägen lärmen. Ganz besonders gerne bei der Disziplin Hot Saw (heiße Säge). Dabei greift der achtfache deutsche und zweifache Europameister zu einem getunten Model mit Einzylinder-Zweitaktmotor mit bis zu 80 PS. Drei Cookies (Scheiben) „rasiert“ er in einem Bereich von 15 Zentimetern von einem waagrechten Stamm ab und lässt seine aufgemotzte Maschine mächtig aufheulen. Die Prozedur dauert nicht lange. 5,20 Sekunden war seine Bestzeit, damit ist er Weltrekordhalter. Bei dem Demonstrationswettkampf vor dem Schloss lässt er es jedoch gemächlicher angehen. Auch deshalb, weil „ich nur mein Trainingsmodell dabei habe, das zwischen 4000 und 6000 Euro kostet“. Bei der WM, bei der er unter die besten Sechs kommen möchte, packt er dann sein Schmuckstück aus. Kostenpunkt: 8000 Euro.

Zum Sportholzfällen gehören auch noch der unterschiedliche Umgang mit der Axt sowie das Sägen mit einer normalen Motorsäge und einer zwei Meter langen Einmann-Handzugsäge. Alle Disziplinen, demonstriert im Herzen Stuttgarts vom Nationalteam, können im Einzel oder im Team - 21 Nationen sind in Stuttgart am Start - durchgeführt werden.

Die sechs Diziplinen

Sportholzfällen besteht aus sechs Disziplinen. Beim Underhand Chop wird ein waagrechter Block von beiden Seiten aus einer Pappel mit 32 Zentimeter Durchmesser geschlagen. Zwei Cookies (Scheiben) in einem Bereich von zehn Zentimeter Holz gilt es beim Stock Saw mit einer serienmäßigen Stihl MS 661 mit 7,3 PS abzutrennen. Beim Standing Block Chop muss ein stehender Block von beiden Seiten mit der Axt durchschlagen werden. Einen Cookie von einem Stamm mit einer handgeschliffenen, zwei Meter langen Einmann-Handzugsäge abzusägen, ist die Aufgabe beim Single Buck. Beim Springboard wird ein Block an der Spitze eines etwa 2,80 Meter hohen Stammes, der mit zwei Springboards (Brettern) erklommen wird, von beiden Seiten abgeholzt. Mit der bis zu 80-PS-starken Motorsäge müssen beim Hot Saw drei Cookies in einem Bereich von 15 Zentimetern „rasiert“ werden.