Gegen die Fusion der Katharinenschule und der Schule am Schillerpark: Die Lehrergewerkschaft fürchtet einen Qualitätsverlust der Lehre. Foto: dpa Quelle: Unbekannt

Stuttgart (dpa/lsw) - Der Landeselternbeirat warnt vor schnellen Schuldzuweisungen wegen des schlechten Abschneidens von Baden-Württemberg in einem neuen Schülerleistungsvergleich. Kurzschlüssig sei die Aussage, dass die Reformen unter der grün-roten Vorgängerregierung verantwortlich für das Absacken seien, teilte der Vorsitzende Carsten Rees am Donnerstag mit. Er erinnerte daran, dass Neuntklässler getestet worden seien und dass Jahre vergingen, bis neue bildungspolitische Entscheidungen ihre Wirkung bei den Schülern entfalteten. «Einfluss auf die Ergebnisse der aktuellen IQB-Studie haben also die letzten zehn bis 15 Jahre der Bildungspolitik.»

Politiker missbrauchten die desaströse Situation der Bildung in Baden-Württemberg für einen politischen Grabenkrieg. Es müsse aber endlich mit allen Beteiligten nach Lösungen gesucht werden.

Am Freitag wird in Berlin der Bildungstrend des Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) veröffentlicht. Es sickerte bereits durch, dass Baden-Württemberg über alle Schularten hinweg überraschend schlecht im Leistungsvergleich der Fächer Deutsch und Englisch abschneidet, während Bayern und Sachsen nach wie vor Spitzenstellungen einnehmen. Beim ersten IQB-Bildungstrend von 2010 gehörte Baden-Württemberg noch zur Spitzengruppe.