Produzent Henk van der Meyden zeigt die vier Clowns, die den gestrichenen David Larible ersetzen werden. Foto: Frey Quelle: Unbekannt

Stuttgart (if) - Nachdem zwei Wochen vor der Premiere des Weltweihnachtscircus der Clown David Larible wegen im Raum stehender Missbrauchsvorwürfe aus dem Programm genommen wurde, hat Produzent Henk van der Meyden gleich vierfachen Ersatz gefunden. So schwer sei das gar nicht gewesen, sagt der Produzent.

Der ursprünglich vorgesehene Clown David Larible war vor zwei Wochen in der Schweiz nach einer Vorstellung des Zirkus Knie vorübergehend festgenommen worden. Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft: Kindesmissbrauch. Damit wurde Larible für das diesjährige Programm des Weltweihnachtscircus untragbar. Das Management hatte nach anfänglichen Treueschwüren Larible aus dem Programm genommen und nach Ersatz gesucht. Für van der Meyden, der seit 45 Jahren Zirkusprogramme organisiert, war das kein Problem, wie er sagt. Viele Clowns hätten sich bei ihm gemeldet, die gerne in Stuttgart gastieren wollten. Er zeigte sich gestern froh und erleichtert, das Problem zufriedenstellend gelöst zu haben. Man wolle nun die weiteren Ermittlungen zu den Vorwürfen gegen David Larible abwarten. Das Publikum habe großes Verständnis für seine Entscheidung, so van der Meyden. Auf den Vorverkauf habe dies keinen Einfluss gehabt. Die Plakate für den Weltweihnachtscircus, die mit dem Clown Larible geworben haben, werden überklebt und auch die Flyer werden neu gedruckt. Laribles Tochter Shirley tritt allerdings im Weltweihnachtscircus 2016 auf.

So werden nun Clown Housch-ma-Housch (vom 8. bis 14. Dezember) und der Clown Pavel Boyarinov auftreten. Housch-ma-Housch war bereits 2009 im Weltweihnachtscircus dabei. Er war sieben Jahre lang am Pariser Lido tätig. Der russische Clown Boyarinov ist ein Poet ohne Worte. Er ist studierter Architekt und lernte in der russischen Zirkusschule des russischen Staatszirkus Moskau. Vom 15. Dezember bis zum 8. Januar wird dann Housch-ma-Housch abgelöst von Olivier Taquin und Olivier Bonjour, die „Frères Taquin“. Sie zeigen eine „Ode an Charly Chaplin“, kündigt der Produzent an.

Was ein mögliches Wildtierverbot für Zirkusse in Stuttgart betrifft, so hofft van der Meyden auf eine Ausnahmeregelung für den Weltweihnachtscircus. Auch beim Gastspiel 2016 werden wieder zahlreiche Tiere dabei sein. „Tiere gehören einfach zum Zirkus dazu“, sagt der Produzent. So hat er für nächstes Jahr zum 25-jährigen Bestehen des Weltweihnachtscircus, bereits Raubtierlehrer Martin Lacey unter Vertrag.

Für das diesjährige Programm kündigt er wieder neue artistische Höhepunkte an mit Artisten aus China und Nordkorea. Außerdem gibt es einen neuen Moderator: Martin Bukovsek, ein Stuttgarter, der mit dem verstorbenen Moderator Peter Goesmann bekannt war.

Karten für die Vorstellungen des Weltweihnachtscircus gibt es beim Easy-Ticket-Service der Cannstatter Zeitung, Wilhelmstraße 20, Bad Cannstatt, Telefon 95568-12, und beim Easy-Ticket-Service der Esslinger Zeitung, Marktplatz 6, Telefon 9310-230.