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Die Baden-Württemberg Stiftung baut ihr Engagement für Flüchtlinge weiter aus. Das sei ein wichtiges Thema im Sozialbereich und werde es sicherlich auf längere Zeit bleiben, sagte Geschäftsführer Christoph Dahl der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. «Man kann nicht sagen, wir machen das drei Jahre und dann hat es sich erledigt.» Aktuell stellt die Stiftung rund 7,3 Millionen Euro für Flüchtlingsprojekte zur Verfügung.

Wichtig seien die Themen Sprachförderung und Qualifizierung, um die Menschen in Arbeit zu bringen. Im Sommer wurde ein spezielles Stipendienprogramm aufgelegt, um jungen Flüchtlingen mit einem qualifizierten Abschluss zu helfen, dass dieser anerkannt wird. Aktuell erhalten 13 Menschen aus Syrien, dem Kosovo, Russland und anderen Ländern eine finanzielle Hilfe in Form einer Einmalzahlung oder eines monatlichen Stipendiums.

Damit sollen Flüchtlinge animiert werden, ihre Abschlüsse anerkennen zu lassen oder sich weiter zu qualifizieren anstatt Hilfstätigkeiten anzunehmen, wie Dahl mitteilte. Insgesamt investiert die Stiftung zwei Millionen Euro für die Zwecke der beruflichen Anerkennung. Allein im vergangenen Jahr haben über 5.000 Menschen mit Berufs- und Studienabschlüssen ausländischer Herkunft Hilfe bei entsprechenden Beratungsstellen gesucht.

Die Stiftung, die im Jahr 2000 ins Leben gerufen wurde, verwaltet ein Vermögen von rund 2,3 Milliarden Euro. Bei der Geldanlage hat sie mit der Niedrigzinsphase zu kämpfen. Die Eigenkapitalrendite betrug im vergangenen Jahr 4,1 Prozent nach noch 5,9 Prozent im Jahr 2014. In diesem und im laufenden Jahr fördert die Einrichtung Projekte im Volumen von jeweils etwa 40 Millionen Euro.

Die oppositionelle FDP sprach sich erneut dafür aus, mit Stiftungsgeldern auch Infrastrukturprojekte im Südwesten zu unterstützen. Liberalen-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke sagte: «Ich sehe nicht, wie die Landesregierung die notwendigen Investitionen in die Infrastruktur, insbesondere in die Breitbandstruktur, stemmen will. Deswegen halten wir es nach wie vor für richtig, der Landesstiftung eine Milliarde Euro zu entnehmen und diese in die Infrastruktur zu investieren.» Geschäftsführer Dahl wies das Ansinnen scharf zurück. Es sei nicht Aufgabe der Stiftung, sich im Bereich Straßenbau oder Breitbandausbau zu engagieren.