Stuttgart (ae) - Der Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) hat gestern seine Zahlen für die ersten sechs Monate dieses Jahres vorgelegt. In der Region wurden 5,6 Millionen Fahrten mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres unternommen. Das entspricht einer Steigerung um 3,1 Prozent.

Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 2016 mehr als 187 Millionen Fahrten gezählt. „Die anhaltend positive Entwicklung hängt vor allem damit zusammen, dass wir immer mehr Stammkunden gewinnen“, ist VVS-Geschäftsführer Thomas Hachenberger überzeugt. Das Firmenticket boome. „Außerdem steigen immer mehr Senioren ins Abo ein.“

Nach Einbrüchen im Vorjahr legt auch der Ausbildungsverkehr wieder deutlich zu - und zwar um fast fünf Prozent im Vergleich zum Juni 2015. Ein zusätzliches Plus für die kommenden Monate versprechen sich die Verantwortlichen zudem vom neuen Ausbildungs-Abo, das ab 1. September gilt. Auszubildende können mit diesem für 59 Euro monatlich im ganzen Netz mit Bus und Bahn fahren. Bisher mussten sie je nach Zahl der befahrenen Zonen bis zu 154 Euro für ein Monatsticket bezahlen.

Im Berufsverkehr stieg die Zahl der Fahrten um 5,4 Prozent - was vor allem auf das Konto des Firmentickets geht: Der VVS startete zu Jahresbeginn mit rund 64 000 Abonnenten und liege aktuell bei rund 69 000, ließ das Unternehmen wissen. „Die Einführung des neuen Zuschussmodells beim Firmenticket seit Frühjahr 2014 zeigt auch zwei Jahre später immer noch Wirkung“, bilanziert der Geschäftsführer. Auch das ältere Klientel nutzt zunehmend Busse und Bahnen. Im ersten Halbjahr verzeichnet der VVS beim Verkauf der Seniorentickets ein Plus von 1,6 Prozent, vor allem die Zahl der Abonnenten stieg von 23 400 im Januar auf rund 24 700 im Juni. Einen Rückgang verzeichnet indes die Zahl der Monattickets.

Nicht zuletzt die steigende Zahl an Touristen und Übernachtungsgästen in Stuttgart und in der Region sorgt dafür, dass der Verkauf der Einzeltickets (plus 6,3 Prozent) anzieht. Im Trend liegt auch der Fahrscheinkauf via Handy. Rund 6000 Fahrgäste kaufen sich täglich eine digitale Fahrkarte. Und das auch aus Kostengründen. Das Einzelticket kostet genauso viel wie ein Abschnitt auf einem 4er-Ticket. Allerdings weist die Fahrkarte via Smartphone auch Schwachstellen auf: Ein falsch gekauftes Ticket kann nicht mehr storniert werden.

Die Zunahme an Fahrten macht sich auch in der Kasse bemerkbar: Der VVS hat im ersten Halbjahr 2016 insgesamt rund 252 Millionen Euro eingenommen und damit knapp fünf Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.