Ordnungsbürgermeister Martin Schairer (links) und Oberbürgermeister Fritz Kuhn erhoffen sich von den Blitzersäulen eine abschreckende Wirkung auf Raser in der „Theo“. Foto: Schütze Quelle: Unbekannt

Stuttgart (jps) - Oberbürgermeister Fritz Kuhn und Ordnungsbürgermeister Martin Schairer haben gestern die beiden neuen Blitzersäulen an der Theodor-Heuss-Straße und der Friedrichstraße in Betrieb genommen. Sie überwachen fortan das Tempo-30-Limit, das dort seit Mitte Mai nachts gilt. Auch tagsüber sind die Blitzer scharf.

„Ich freue mich über jeden, der die ‚Theo‘ besucht, aber Rasen geht nicht“, sagte Kuhn. Die Bürger hätten ein Anrecht darauf, dass sich jeder in der Stadt an die Straßenverkehrsordnung halte. Bei illegalen Autorennen, wie sie entlang der Partymeile immer wieder stattgefunden hätten, sei die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls größer als allein bei überhöhter Geschwindigkeit. Ordnungsbürgermeister Schairer betonte, die Entscheidung für Tempo 30 habe man „nicht aus dem Bauch heraus“ getroffen. Stadt und Polizei hätten die „Theo“ als Unfall- und Sicherheitsschwerpunkt identifiziert, was einen Einsatz von stationären Blitzern rechtlich möglich mache.

In die Anlagen, die auf Höhe der Gymnasiumstraße sowie beim Fußgängersteg in der Friedrichstraße stehen, hat die Stadt 160 000 Euro investiert, für den Unterhalt sind jährlich 8000 Euro eingeplant. Die Blitzer sind so programmiert, dass sie tagsüber Tempo 50 und zwischen 22 und 6 Uhr Tempo 30 überwachen. Kuhn sagte, er erwarte eine sofortige Verbesserung der Probleme mit Verkehrsrowdys. Er setzt vor allem auf die abschreckende Wirkung von Fahrverboten. Diese drohen ab einer Tempoüberschreitung von mehr als 31 km/h oder wenn es zweimal binnen eines Jahres zu einer Überschreitung von mehr als 26 km/h kommt.

Tempolimit und Blitzer sind zunächst als einjähriger Versuch ausgelegt. Sollten sich Schwachstellen auftun, werde man entsprechend reagieren, so Kuhn. Man wolle unter anderem beobachten, ob Autofahrer erst kurz vor den Blitzersäulen herunterbremsen und anschließend wieder über die erlaubte Geschwindigkeit hinaus beschleunigen. Schairer sagte, er gehe nicht davon aus, dass die an exponierter Stelle auf der Partymeile stehenden Geräte mutwillig beschädigt werden. Das direkt an der „Theo“ gelegene Innenstadtrevier der Polizei werde Vandalen abschrecken. Kuhn stellte klar: „Wenn jemand etwas kaputt macht, dann macht er sich strafbar.“