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Stuttgart (eh) - Die Stadtwerke Stuttgart und der Autobauer Porsche wollen einen gemeinsamen Beitrag zur Energiewende in der Landeshauptstadt leisten. Beide Unternehmen unterzeichneten jetzt eine Vereinbarung zur teilweisen Wärmeversorgung des Stammwerks in Zuffenhausen mit Bioenergie. Das Vorzeigeprojekt soll bis spätestens Ende 2018 realisiert werden.

Das Vorhaben sei „urbane Energiewende par excellence“, sagte Oberbürgermeister Fritz Kuhn. Von der Gewinnung der ökologischen Rohstoffe über die nachhaltige Energieerzeugung bis zur Energieverwertung finde alles auf Stuttgarter Gemarkung statt. „Damit leisten alle Projektbeteiligten einen aktiven, starken Beitrag zum Energiekonzept der Landeshauptstadt.“ Wie berichtet, will Stuttgart bis zum Jahr 2050 eine klimaneutrale Stadt werden.

Auch für das Unternehmen sei Nachhaltigkeit ein ganz zentrales Element, betonte Porsche-Produktionsvorstand Albrecht Reimold. Erklärtes Ziel von Porsche sei es, einer der innovativsten und nachhaltigsten Automobilhersteller zu sein. „Die Nutzung von Biofernwärme ist ein Meilenstein in dieser Strategie und eines von 100 Projekten in Bezug auf die Ressourceneffizienz unseres Stammwerks.“

Die noch jungen Stadtwerke Stuttgart sind stolz auf die Kooperation. „Mit der erwarteten Wärmeabnahme sowie einer möglichen ergänzenden Stromabnahme kann Porsche in Zuffenhausen pro Jahr rechnerisch bis zu 5000 Tonnen klimaschädliches Kohlendioxid vermeiden“, hob Stadtwerke-Geschäftsführer Olaf Kieser hervor. Das Projekt bezeichnete er als beispielhaft für die Entwicklung großer Nahwärme- und Quartierlösungen mit gewerblichen Partnern.

Ausgangspunkt für die zunächst auf 15 Jahre ausgelegte Teilwärmeversorgung des Porsche-Stammwerks durch die Stadtwerke ist die neue Bioabfallvergärungsanlage in Zuffenhausen, die vom kommunalen Eigenbetrieb Abfallwirtschaft Stuttgart (AWS) geplant und künftig auch betrieben werden wird. Die AWS bereitet derzeit die Genehmigungsunterlagen für das Regierungspräsidium Stuttgart vor. Die Genehmigung vorausgesetzt, könnte diese Anlage mit einer Kapazität von bis zu 35 000 Tonnen Bioabfall pro Jahr im Frühsommer 2018 in Betrieb gehen.

Parallel dazu bauen die Stadtwerke ihre technischen Anlagen auf, die das Biogas im ersten Schritt in Wärme und Ökostrom umwandeln und im zweiten Schritt die Wärme zum Porsche-Gelände transportieren. Die Wärmeversorgung der Porsche AG durch die Stadtwerke soll bis spätestens Ende 2018 realisiert werden.