Ein Fahrgast informiert sich an einer von acht neuen eVitrinen über das Angebot der Stuttgarter Straßenbahnen AG. Foto: SSB AG Quelle: Unbekannt

Stuttgart (seb) - An der Haltestelle Degerloch können sich die Fahrgäste der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) ab sofort an elektronischen Vitrinen, sogenannten eVitrinen, über Fahrpläne und Verbindungen informieren. Die überdimensionalen Touchpads sind ein Pilotversuch. Sollten sie von den Fahrgästen gut angenommen werden, könnte die neue Technik nach und nach ausgeweitet werden und die Papier-Aushänge bald Geschichte sein.

Der größte Vorteil im Vergleich zum Vorgänger ist wohl die Aktualität: Sobald sich im Streckennetz etwas geändert hat, mussten bislang neue Plakate gedruckt und diese anschließend in den Vitrinen vor Ort gewechselt werden. Bei einem Fahrplanwechsel dauert es derzeit mehrere Tage, bis an allen Haltestellen im Netz der SSB die Fahrpläne ausgetauscht worden sind. In Degerloch sind nun nur noch wenige Mausklicke notwendig. Schließlich können die 46 Zoll großen Displays übers Netz angesteuert werden. Ein weiteres Plus: In den eVitrinen stehen natürlich mehr Informationen zur Verfügung als auf den Plakaten. Beispielsweise Hinweise zu Baustellen oder touristischen Zielen. Fahrgäste können außerdem direkt nach Haltestellennamen suchen oder sich unterschiedliche Linien im Verlauf anschauen. Dabei sind alle Inhalte stufenlos zoomfähig und auf diese Weise dem individuellen Sehvermögen anpassbar.

Die Oberfläche wurde bereits von Testkunden erprobt. Das Ziel: eine einfache und intuitive Bedienung. Seit Dienstag dürfen sich „normale“ Fahrgäste an acht Touchpads in Degerloch austoben. Sie sind auf dem Bahnsteig, in der Zwischenebene, vor dem Abgang vom Busbahnhof und an der Haltestelle der Zahnradbahn installiert worden. „Wir möchten in dieser Phase zunächst wissen, wie die Fahrgäste mit den eVitrinen zurechtkommen, welche Aspekte besonders relevant für sie sind“, sagt Nils Himmelmann, der SSB-Unternehmensbereichsleiter für Betrieb. „Wir haben uns zunächst an den Grundinformationen der gewohnten Ausgänge orientiert“, fügt der zuständige Projektleiter der SSB, Gunther Weipert, hinzu. „Für die Nutzung von eVitrinen sind aber viele weitere Möglichkeiten denkbar.“ Der Erprobungszeitraum ist vorerst offen.

Die in den eVitrinen dargestellten Daten sind übrigens nicht mit den Infos, die in der Smartphone-App „Fahrinfo“ der SSB oder den elektronischen Fahrplänen des VVS angezeigt werden, identisch. Ebenso werden in die eVitrinen keine Echtzeitdaten eingespeist, also aktuelle Abfahrtszeiten. Diese werden nach wie vor an den Displays am Bahnsteig angezeigt.

Weitere Infos zu den Touchpads gibt es unter www.ssb-ag.de/eVitrine.