Freut sich, dass nun bald mit dem Bau begonnen wird: Manfred Leger, der Vorsitzende der Geschäftsführung der DB Projekt Stuttgart-Ulm GmbH. Foto: Archivbild dpa - Archivbild dpa

Stuttgart (eh) - Das Eisenbahn-Bundesamt (Eba) hat gestern den Planfeststellungsbeschluss für den ICE-Bahnhof am Flughafen erteilt. Damit hat die Bahn das Baurecht zumindest für den Teil der Flughafenanbindung, der für eine planmäßige Inbetriebnahme des Bahnprojekts Stuttgart 21 Ende 2021 zwingend notwendig ist.

„Ich freue mich, dass wir nun bald mit dem Bauen beginnen können“, kommentierte Manfred Leger, der Vorsitzende der Geschäftsführung der DB Projekt Stuttgart-Ulm GmbH, die Nachricht aus Bonn. Sehnsüchtig hatte er auf die Freigabe der Behörde für den Abschnitt 1.3a „Neubaustrecke mit Station NBS“ gewartet. Durch den Filderdialog und die Umplanungen - im März 2015 war der ursprüngliche Planfeststellungsabschnitt „Filderbereich mit Flughafenanbindung“ in zwei Bereiche geteilt worden - ist in diesem Abschnitt ein Jahr Verzug aufgelaufen. Um die Zeit aufzuholen, habe die Bahn schon während der Planfeststellung für den sogenannten Filderbahnhof mit den Vorbereitungen für die Ausschreibung der Rohbauarbeiten begonnen. Die entsprechenden Unterlagen wurden noch gestern an die zugelassenen Bieter versandt, teilte die DB Projekt mit.

Für den zweiten Abschnitt 1.3b, das dritte Gleis für Gäubahnzüge in der S-Bahnstation, steht die Genehmigung noch aus. Die Planfeststellungsunterlagen für die „Station Terminal“ und die Rohrer Kurve sollen nach Angaben der Projektgesellschaft im dritten Quartal dieses Jahres beim Eba eingereicht werden. Dieser Teil des Bauvorhabens, so sieht es der derzeitige Zeitplan vor, kann wohl erst 2023 in Betrieb genommen werden.

Der nun planfestgestellte Abschnitt umfasst den fünf Kilometer langen Abschnitt der Neubaustrecke zwischen Stuttgart, Wendlingen und Ulm entlang der Autobahn 8 zwischen den Grenzen des Fildertunnels (Planfeststellungsabschnitt 1.2) und dem Filderbereich bis Wendlingen (Planfeststellungsabschnitt 1.4). Er sieht den Bau eines Fern- und Regionalbahnhofs unter dem Flughafen- und Messegelände sowie dessen Anbindung an die Neubaustrecke (Flughafentunnel) vor. Gegenstand dieses Teilabschnitts ist außerdem die abschnittsweise Verlegung der Landesstraße 1204 sowie die Herstellung des Anschlussbereiches der Neubaustrecke an die Flughafenkurve - jener Strecke, die später zum bestehenden S-Bahnhof Flughafen/Messe gebaut wird.

Um den großen Herausforderungen in der Bauphase bestmöglich gerecht zu werden, hat die Projektgesellschaft die beiden Teilbereiche beim Flughafen in die Hände zweier neuer Abschnittsleiter gelegt: Seit 1. Juli ist Matthias Breidenstein für die Abschnitte 1.3a und 1.3b verantwortlich. Er hatte zuvor als Abschnittsleiter im Planfeststellungsabschnitt 2.2 „Albaufstieg“ der Neubaustrecke Wendlingen-Ulm ermöglicht, dass der Durchbruch des Steinbühltunnels ein halbes Jahr früher als geplant erfolgte. Neuer Projektabschnittsleiter im Abschnitt 2.2 ist Jörg Müller, bisheriger Teilprojektleiter für den Boßlertunnel und den Steinbühltunnel.