Für die Feinstaub-Mooswand entlang der Cannstatter Straße schrauben Arbeiter Fundamentteile in den Boden. Foto: dpa Quelle: Unbekannt

Stuttgart (eh) - Entlang der B 14/ Cannstatter Straße, auf der Parkseite zwischen Berger Tunnel und Heinrich-Baumann-Steg, ist mit dem Aufbau einer landesweit bislang einmaligen Mooswand begonnen worden. Mit ihr will die Stadt Stuttgart die Feinstaubbelastung reduzieren. Bis Mitte März soll die gut 100 Meter lange, begrünte Wand komplett stehen.

Gestern wurden die ersten Fundamente der vom Institut für Tragkonstruktionen und konstruktives Entwerfen der Universität Stuttgart entworfenen Wand gesetzt, diese Arbeiten sollen bis Freitag fertig sein. Eine Woche später beginnt dann der Aufbau der mit Hornzahnmoos und Grauem Zackenmützenmoos bepflanzten Konstruktion. Die beiden Moosarten wurden eigens für den Versuch gezüchtet.

Ab Mitte März soll für die Dauer von knapp zwei Jahren getestet werden, inwieweit Moose Feinstaubpartikel aus der Atmosphäre filtern können. Unter Laborbedingungen haben Wissenschaftler eine entsprechende Wirkung bereits nachgewiesen, allerdings noch nicht unter Realbedingungen. Um die Filterwirkung zu erkennen, hat das Institut für Feuerungs- und Kraftwerkstechnik der Universität Stuttgart zahlreiche Messpunkte errichtet. Neben Feinstaub wird auch die Konzentration von Stickstoffdioxid bestimmt. Damit soll die Luftschadstoff-Belastung an der Mooswand mit der Belastung an der nahe gelegenen Messstation Neckartor vergleichbar sein.

Die Stadt investiert in den Pilotversuch nach eigenen Angaben 388 000 Euro. Zudem fördert das Verkehrsministerium Baden-Württemberg das Projekt mit 170 233 Euro. Die Studie ist ein Gemeinschaftsprojekt des Amts für Umweltschutz, des städtischen Tiefbauamts, der Uni Stuttgart, des staatlichen Museums für Naturkunde Baden-Württemberg und der Firma Vertiko.