Stuttgart (red) - Viele Stuttgarter können sich vorstellen, den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) häufiger zu nutzen und das Auto stehenzulassen. Zu diesem Ergebnis kommt eine erstmals vom ADAC durchgeführte Studie. Dafür müssten jedoch nach Ansicht der Verkehrsteilnehmer die ÖPNV-Leistungen deutlich verbessert werden. Befragt wurden Nicht- oder Gelegenheitsnutzer von Bus und Bahn in zehn deutschen Großstädten - neben Stuttgart waren dies auch Bewohner in Berlin, Bremen, Dortmund, Dresden, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, Leipzig und München.

19 Prozent aller befragten Stuttgarter würden demnach ihr Fahrzeug bei entsprechenden Leistungsverbesserungen stehenlassen und mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auf Bus und Bahn umsteigen. Weitere 30 Prozent wären dazu unter Umständen bereit. Dies entspricht hochgerechnet einem Potenzial von rund 90 000 Umsteigern. „Es findet ein Umdenken in der Gesellschaft statt“, konstatiert Dieter Roßkopf, Vorstandsvorsitzender des ADAC Württemberg. Dies sei nicht erst seit dem Feinstaubalarm in Stuttgart so. „Autofahrer erkennen zunehmend, dass es oftmals keinen Sinn macht, mit dem Auto in die Stadt zu fahren“, unterstreicht der Vorsitzende. Allerdings: „Weil der ÖPNV zu den Hauptzeiten schon jetzt an der Kapazitätsgrenze agiert und der weitere Ausbau eine langfristige Aufgabe ist, müssen jedoch auch Verbesserungen im Straßenverkehrsablauf kurz- und mittelfristig im Fokus bleiben.“ Insbesondere sei es wichtig, die Luftschadstoffproblematik in den Griff zu bekommen, ohne die Mobilität der Bevölkerung einzuschränken. Als Maßnahmen schlägt der ADAC Württemberg unter anderem vor, das Verkehrs- und Baustellenmanagement zu optimieren und die Potenziale der intelligenten Verkehrssteuerung stärker zu nutzen.