Foto: dpa (Symbolbild)

Stuttgart (red) - Angebliche Handwerker haben sich am Mittwoch, 11. Januar, an der Röckenwiesenstraße und an der Cottastraße unter einem Vorwand Zugang zu zwei Wohnungen von Senioren verschafft und anschließend Schmuck und Bargeld im Wert von mehreren Tausend Euro gestohlen. An der Röckenwiesenstraße klingelte gegen 12.45 Uhr ein unbekannter Mann an der Haustür einer 84-jährigen Frau.

Er gab sich als Installateur aus und forderte die gutgläubige Frau auf, wegen eines Wasserrohrbruchs im Haus sämtliche Wasserhähne zu öffnen, insbesondere sollte sie die Duschbrause mehrere Minuten über der Badewanne halten und das Wasser laufen lassen. In der Zwischenzeit gelang es offenbar einem zweiten Täter, die Wohnung zu durchsuchen und mit Schmuck und Bargeld unerkannt zu entkommen.

Nachdem sich der angebliche Handwerker verabschiedet hatte, bemerkte die Frau den Diebstahl und alarmierte die Polizei. Der Tatverdächtige ist laut der Seniorin etwa 30 bis 35 Jahre alt und zirka 175 Zentimeter groß. Er hatte kurze dunkle Haare, war dunkel gekleidet und sprach deutsch ohne erkennbaren Akzent. An der Cottastraße sprach ein unbekannter Mann gegen 15.40 Uhr einen gerade heimkehrenden 89 Jahre alten Hausbewohner an und teilte ihm mit, dass es im Nachbarhaus einen Wasserrohrbruch gegeben hat und er nun Messungen in seiner Wohnung durchführen müsse. In der Wohnung forderte der Unbekannte den 89-Jährigen auf, alle Metallgegenstände abzudecken.

Dabei gelang es dem Täter offenbar, das Bargeld des Mannes an sich zu nehmen und anschließend unter einem Vorwand die Wohnung zu verlassen.

Der 89-Jährige beschreibt den Unbekannten als etwa 25 bis 30 Jahre alt und zirka 170 Zentimeter groß. Er hatte dunkle Haare, einen Bart, ein südländisches Aussehen und trug dunkle Kleidung sowie eine Mütze.

Zeugen werden gebeten, sich mit der Kriminalpolizei unter der Rufnummer 8990-5778 in Verbindung zu setzen.

Die Polizei gibt folgende Tipps:

  • Lassen Sie keine Fremden in die Wohnung!
  • Sehen Sie sich Besucher vor dem Öffnen durch den Türspion oder mit einem Blick aus dem Fenster an und machen Sie von Ihrer Türsprechanlage Gebrauch.
  • Öffnen Sie die Wohnungstür niemals sofort - legen Sie immer Sperrbügel oder Sicherheitskette an.
  • Ziehen Sie telefonisch eine Nachbarin oder einen Nachbarn hinzu, wenn unbekannte Besucher vor der Tür stehen, oder bestellen Sie die Besucher zu einem späteren Termin, wenn eine Vertrauensperson anwesend ist.
  • Machen Sie bei hilfebedürftiger Lage von Fremden an der Tür das Angebot, selbst nach Hilfe zu telefonieren oder das Gewünschte (Schreibzeug, Glas Wasser etc.) hinauszureichen, und halten Sie dabei die Tür gesperrt.
  • Fordern Sie von Amtspersonen immer den Dienstausweis und prüfen Sie ihn sorgfältig (nach Druck, Foto und Stempel). Sorgen Sie dazu für gute Beleuchtung und benutzen Sie, wenn nötig, eine Sehhilfe.
  • Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde an. Suchen Sie dazu die Telefonnummer selbst heraus und ziehen Sie telefonisch eine Nachbarin oder einen Nachbarn hinzu.
  • Lassen Sie Handwerker nur dann herein, wenn Sie sie selbst bestellt haben oder wenn sie von der Hausverwaltung angekündigt worden sind.
  • Nehmen Sie nichts für Nachbarn ohne deren Ankündigung oder Auftrag entgegen.
  • Wehren Sie sich gegen zudringliche Besucher notfalls auch energisch. Sprechen Sie sie laut an und rufen Sie um Hilfe.
  • Pflegen Sie Kontakt zu älteren Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern. Machen Sie ihnen das Angebot, bei fremden Besuchern an der Wohnungstür zur Sicherheit hinzuzukommen, und übergeben Sie für solche Fälle die eigene Telefonnummer.

Weitere Präventionstipps gibt es unter www.polizei-beratung.de.