Bei gutem Wetter finden sich alle Altersstufen im Berg. Sei es zum Schwimmen oder zum Sonnenbaden rund um das Becken. Foto: Rehberger Quelle: Unbekannt

Für viele Besucher ist das Mineralbad Berg eine zweite Heimat geworden. Mit seinem typischen Charme der 50er-Jahre und dem mineralhaltigen Wasser ist es zum Kultbad der Landeshauptstadt geworden. An diesem Wochenende ist der vorerst letzte Badetag. Es ist kein Abschied für immer, denn die gut 30 Millionen Euro teure Generalsanierung soll 2018 fertig sein.

Von Erdem Gökalp

Heute und morgen trumpft das Mineralbad Berg noch ein letztes Mal groß auf. Nach den Aufgüssen in der Sauna gibt es heute kleine Leckerbissen für die Gäste. Und am morgigen letzten Tag ist freier Eintritt für alle. Wahrscheinlich wird diese Zeit von einigen für Gespräche über die Zukunft des Bades genutzt. Viele der Stammgäste befürchten, dass sie nach der Sanierung die gewohnte Umgebung so nicht mehr wiederfinden werden. Auch wird um das wertvolle Quellwasser gebangt.

Was die Quellen angeht, ist es das klare Ziel, diese zu sichern. Der Wasserzufluss wird während der Sanierungen daher nicht abgestellt. Da in den Becken gearbeitet wird, wird das Wasser stattdessen in die Kanalisation abgeleitet. Als Erneuerung dürfen sich die Besucher auf die „Elisenquelle“ freuen. Dieser Trinkbrunnen soll am Ende des Nordflügels in Betrieb genommen werden.

Das Bad besteht bereit seit 1856. Es wurde damals vom königlichen Hofgärtner Friedrich Neuner eröffnet. Daher der Beinamen „Neuner“. Bis die Stadt das Bad 2005 gekauft hat, war es fast 160 Jahren in Privatbesitz. Schon von Anfang an bestand die Ambition der Stadtverwaltung, das in die Jahre gekommene Bad zu sanieren. Das Vorhaben scheiterte immer wieder an den hohen Kosten. Letztendlich stand der Gemeinderat jedoch vor der Wahl: Entweder Sanierung oder Abriss.

Der Plan ist es, den legendären Charme des Bades zu erhalten. Dennoch finden einige Veränderungen statt. Zum einen kommt die Gastronomie vom ersten Stock ins Erdgeschoss, wo aktuell die Herrensauna zu finden ist. Das marode Außenbecken kann nicht mehr saniert werden. Stattdessen wird ein Becken in identischer Größe eingesetzt. Durch Rampen und Aufzüge werden barrierefreie Zugänge geschaffen.

Jeden Abend, pünktlich um halb acht, ertönt durch die Lautsprecher des Bades das berühmte Lied „Auf Wiedersehen“. Nicht anders wird es am Sonntag sein. Doch dann müssen die „Bergianer“ bis 2018 warten, eh sie von Rudi Schurike wieder verabschiedet werden.