(if) - Anwohner in der Bachhalde kämpfen seit vielen Jahren dagegen an, dass die immer höher werdenden Bäume den Fernsehempfang über ihre Satellitenschüsseln behindern. Sie haben an das Garten-, Friedhofs- und Forstamt geschrieben. Im Jahr 2010 hatten sie Erfolg. Da gab es einen Rückschnitt, weiß Anwohnerin Carina Rapp. Jetzt ist der Wald wieder so hoch. Ein Ende ist erst in ein paar Jahren in Sicht.

Denn: Das Garten-, Friedhofs- und Forstamt will die nun kranken und langsam absterbenden Bäume bislang so stehen lassen, wie sie sind, erklärt Hagen Dilling auf Nachfrage. Es sei eine topografisch schwierige Lage. Die Bäume seien 2010 ausgelichtet worden. Das sei im Rahmen der Durchforstung passiert. Wenn dadurch der Fernsehempfang besser geworden sei, sei das schön. Doch die Bäume gehörten zum Waldbestand. Es handele sich um eine Waldfläche.

Die Anwohner von rund zehn Häusern und zwei Mehrfamilienhäusern leiden unter Ausfällen beim Fernsehempfang. Sie kritisieren, dass die Bäume an die Starkstromleitung und andere Leitungen wie Telefonleitungen heranreichen und haben Sorge um die Sicherheit in den nahen Wohngebäuden auf der anderen Seite des Feuerbachs. Laut einem Schreiben des Gartenamts vom Jahr 2007 wurde zudem 2005 ein Kronenschnitt durchgeführt, um die Stabilität zu erhöhen.

Auf die Frage, wie sich das von den Betroffenen geschilderte Problem lösen lässt, verweist der aktuelle Amtsvertreter auf das bestehende Naturschutzgebiet. Dort sei die Vorgabe, dass es einen naturnahen Waldbestand gebe. Und der solle so erhalten bleiben, so Dilling. Aktuell sei keine Durchforstung geplant. Der Wald bestehe dort überwiegend aus Eschen. Und die leiden derzeit unter Eschentriebsterben. Das sei ein Pilz aus Ostasien, der hier die heimischen Eschen befallen habe. Dieser Pilz verbreite sich rasch. Die Eschen seien stark davon betroffen. Sie würden in den nächsten Jahren absterben.

Werden sie entfernt? Das Eschentriebsterben sei flächendeckend. Extra Maßnahmen dagegen gebe es nicht, so Dilling. Die Ausbreitung könne sowieso nicht verhindert werden. Alle Bäume, bei denen die Symptome nicht so stark seien, werden so lange wie möglich erhalten. Einige Bäume kämen mit der Krankheit besser zurecht, so dass die Hoffnung bestehe, dass sie Samen produzieren und damit neue Bäume. Doch 99,5 Prozent der Eschen würden absterben in einem Zeitraum von rund zehn Jahren. „Dann werden wir sie entnehmen müssen“, erklärt Dilling, „sofern sie in dem Bereich stehen“. Auf die Frage, ob hier nun häufiger kontrolliert werde, erklärte der Amtsvertreter, es werde jährlich nachgeschaut, das reiche aus. Der Befall dort sei sehr deutlich. Innerhalb der nächsten fünf bis sieben Jahre werde ein großer Teil der Bäume absterben. Das werde dazu führen, dass das Anliegen der Anwohner erfüllt wird.

Eine Grundproblematik ergebe sich auch durch die Topografie. Der Waldbereich erhebt sich über dem Feuerbach nach oben. Die Häuser stehen direkt am Feuerbach. Die Anwohner hoffen aber auf eine baldige Lösung ihres Problems. Sie haben an das Garten-, Friedhofs- und Forstamt geschrieben und um Rückschnitt gebeten. Die Ablehnung weiterer Maßnahmen verstehen sie nicht. Abgesehen, dass sie nicht akzeptieren wollen, noch fünf bis sieben Jahre lang warten zu müssen, bis ihr Fernsehempfang besser wird: „Die Bäume treiben trotz des Pilzbefalles zunächst weiterhin aus, die befallenen Bäume sterben nur langsam ab. Ist die Standfestigkeit der Eschen tatsächlich noch gewahrt? Wird es abgestorbene und herab fallende Äste geben?“ fragt Rapp. Sie sieht sich aufgrund des bestätigten Pilzbefalles einer noch viel größeren Gefahr ausgesetzt. Die Anwohner sind der Meinung, der Pilzbefall mache jetzt erst recht ein Handeln notwendig. Auch alle anderen wuchernden Bäume würden den Mindestabstand zu den Häusern nicht mehr einhalten. Die Anwohner fordern umgehend Maßnahmen.