Im vergangenen Jahr wurden in der Landeshauptstadt 2129 Wohnungen gebaut. So viele wie seit Jahren nicht mehr. Gegenüber 2014 weist die Baustatistik einen Anstieg um elf Prozent aus. Foto: dpa Quelle: Unbekannt

(red) - In der Landeshauptstadt sind im vergangenen Jahr insgesamt 2129 Wohnungen fertiggestellt worden. Das sind so viele wie zuletzt 1998. Das zeigt die aktuelle Wohnungsbaustatistik, die das Statistische Amt der Landeshauptstadt jetzt veröffentlicht hat. Im Vergleich zu 2014 weist die Statistik einen Anstieg um elf Prozent aus.

„Mit dem Konzept Wohnen in Stuttgart wollen wir pro Jahr 1800 Wohnungen im Neubau erstellen“, sagt Oberbürgermeister Fritz Kuhn. Nach den guten Zahlen für 2014, konnten diese im vergangenen Jahr sogar nochmals übertroffen werden. „Das belegt, dass die Anstrengungen der Verwaltung, des Gemeinderats und des Bündnis für Wohnen für mehr Wohnungen Früchte tragen“, sagt OB Kuhn. „Unsere gemeinsame Herausforderung bleibt es, bezahlbaren Wohnraum für Familien mit Kindern und Menschen mit kleinem Einkommen zu schaffen.“

Das Statistische Amt beziffert den Nettozuwachs mit 1762 Wohnungen. 367 Wohnungen wurden im Jahr 2015 durch Abriss, Teilabriss oder Nutzungsänderungen dem Markt entzogen. Im Vergleich zu 2014 ist der Nettozuwachs um fast 350 Wohnungen beziehungsweise 24 Prozent höher. Die Baufertigstellungszahlen sind durch stärkere jährliche Schwankungen gekennzeichnet. Seit dem historischen Tiefstand im Jahr 2003 mit nur 911 fertiggestellten Wohnungen beobachten die Statistiker einen kontinuierlichen Aufwärtstrend der Fertigstellungen.

Im vergangenen Jahr entstanden mit 47 Prozent die meisten Wohnungen in den Innenstadtbezirken (2014: 36 Prozent). Spitzenreiter ist der Bezirk Mitte (527 Wohnungen), gefolgt von Möhringen (249) und Bad Cannstatt (161). Baumaßnahmen im Bestand machten 2015 zwölf Prozent des gesamten Wohnungsneubaus aus. Damit liegt das Verhältnis von Neubau und Baumaßnahmen im Bestand im Bereich der Vorjahre. 1872 fertiggestellten Wohnungen in neu errichteten Gebäuden stehen 257 zusätzliche Wohnungen durch Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden (Anbauten, Dachausbauten, Umnutzung gewerblicher Fläche in Wohnfläche und so weiter) gegenüber.

Rund die Hälfte der im vergangenen Jahr neu errichteten Wohngebäude sind Ein- und Zweifamilienhäuser (53 Prozent). Diese umfassen zusammen 174 Wohnungen; der überwiegende Teil der Wohnungen in neu errichteten Wohngebäuden entfällt mit 1707 Wohnungen auf den Geschosswohnungsbau. Wie schon im Vorjahr lässt sich hierbei ein Trend zu größeren Wohngebäuden beobachten: Der größte Teil (57 Prozent) der neu errichteten Geschosswohnungen liegt in großen Wohngebäuden mit 13 oder mehr Wohnungen.

Der Trend zu größeren Mehrfamilienhäusern lässt sich auch anhand der durchschnittlichen Anzahl der Wohnungen je Mehrfamilienhaus ablesen. So hatte im Jahr 2015 ein Mehrfamilienhaus durchschnittlich 11,8 Wohnungen. Zum Vergleich: Das Niveau der drei Vorjahre lag bei 10,3 Wohnungen und der Durchschnitt der letzten 15 Jahre bei 8,8 Wohnungen. Zudem stieg die durchschnittliche Wohnfläche von Mehrfamilienhäusern auf 986 Quadratmeter im Jahr 2015 an.

Die durchschnittliche Wohnungsgröße der neu errichteten Wohnungen in Wohngebäuden ging dagegen auf 89 Quadratmeter zurück. Der Durchschnitt der letzten zehn Jahre lag bei 98 Quadratmeter. Allerdings gibt es nach wie vor einen großen Unterschied zwischen Ein- und Zweifamilienhäusern und Mehrfamilienhäusern: Neu gebaute Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern sind mit 166 Quadratmetern Wohnfläche im Durchschnitt wesentlich größer als Geschosswohnungen mit durchschnittlich 84 Quadratmeter Wohnfläche. Bei den neu gebauten Wohnungen im Geschosswohnungsbau lässt sich inzwischen ein Rückgang der durchschnittlichen Wohnfläche beobachten, 2015 waren diese im Mittel fünf Quadratmeter kleiner als in den vorangegangenen fünf Jahren.