Lockt im Jahr 15 000 Besucher in den Kurpark: die Gottlieb-Daimler-Gedächtnisstätte. In der ehemaligen Werkstatt entwickelten Daimler und Wilhelm Maybach den ersten schnelllaufenden Verbrennungsmotor. Fotos: Rehberger Foto: dpa - dpa

(if) - Nachdem sich CDU, SPD, Freie Wähler und FDP im Gemeinderat in einem interfraktionellen Antrag für das Baugebiet Schafhaus ausgesprochen haben, verbunden mit einer Verkehrsentlastung für Mühlhausen, schlagen jetzt die Grünen im Gemeinderat sechs Bereiche vor, an denen sie sich eine Nachverdichtung vorstellen können.

Gleichzeitig machen die Grünen in ihrem neuesten Antrag klar, dass sie eine Bebauung des Gebietes Schafhaus als Freiflächenbebauung ablehnen. Fälschlicherweise benennen sie das Schafhaus in Mühlacker statt in Mühlhausen. Die Grünen schlagen statt der Schafhaus-Bebauung eine Umnutzung von Flächen und eine „verträgliche Nachverdichtung“ an verschiedenen Standorten vor, um weiteren dringend benötigten Wohnraum zu schaffen.

„Wir halten nichts von der Wiedererweckung dieser ehemaligen Wunsch-Bauflächen, die nach 2009 mit den Stimmen der SPD zu Grünflächen umgewandelt wurden“, so die Grünen-Stadträte Andreas Winter und Silvia Fischer. So beantragt die Fraktion nun, dass die Stadt Gespräche mit den Eigentümern der folgenden Grundstücke aufnimmt, um eine Nachverdichtung herbeizuführen: Das unbebaute Grundstück Ecke Rigaer Straße/Dorpater Straße (Flurstück 898) in Mühlhausen, das unbebaute Grundstück in der Schlierseestraße in Hofen (Flurstück 762/ 1+2), der Parkplatz Ecke Kormoranstraße/Pelikanstraße in Neugereut (Flurstück Nr. 1). Dort bestünde, so die Grünen seitens einer Wohnbaugesellschaft Interesse, darauf Wohnungen zu errichten. Auch soll die Stadt das Entwicklungspotenzial am Neckarufer aufzeigen, wie eine zeitgemäße Neugestaltung des Einkaufszentrums mit Wohnbebauung kombiniert werden könnte. Die Grünen erhoffen sich so, ein attraktiveres Eingangsbild von Mühlhausen zu erreichen.

Auch soll die Verwaltung mit dem Eigentümer des Gebäudes Fressnapf in der Aldinger Straße (Flurstück 1217, 1065) sprechen. „Dem Vernehmen nach ließe der Eigentümer mit sich über eine Weiterentwicklung oder über einen Verkauf der Fläche reden. Erste Überlegungen zum Neubau einer Ladenfläche samt Wohnraum wurden im Bezirk bereits angestellt, sind aber inzwischen auf Eis gelegt“, heißt es von Seiten der Grünen.

Zur Vorschlagsliste gehört noch die Überprüfung, ob Wohnungsbau auf dem Sportplatz des TSV Mühlhausen möglich ist (Flurstück 397). Der Sportverein habe laut Grünen derzeit einen alten, wenig nutzbaren Kunstrasen- und einen großen Rasenfußballplatz. Ihr Vorschlag: Könnte der Rasenplatz in zwei Kunstrasen-Fußballfelder umgebaut werden, könnte der bestehende Kunstrasenplatz für Wohnbebauung genutzt werden. Die Grünen sehen hier eine mögliche Win-win-Situation für den TSV Mühlhausen und für die Stadt. Die Grünen-Fraktion fordert den Bericht zu den Grundstücken im Ausschuss für Wirtschaft und Wohnen und einen Vorschlag zum weiteren Vorgehen.