(erg) - Zum elften Mal fand beim Obst- und Gartenbauverein Münster (OGV) vergangene Woche das traditionelle Apfelsaftpressen mit Besuch von Kindern statt. Um den Nachwuchsgärtnern den Prozess des Apfelsaftmachens zu erklären, durften die Kinder der Kitas Moselstraße und Freibergstraße bei der Arbeit mit dabei sein.

Schon an den Apfelbäumen hatten die Kinder eine Menge Spaß. Sie nahmen von Reinhard Berli, der sich „Baumschneider“ betitelte, höflich die Anweisungen zum Apfelpflücken entgegen: „Wichtig ist, dass ihr die Äpfel vorsichtig dreht und sie dann genau so vorsichtig in den Schubkarren legt.“ Doch auf dem Weg vom Baum in den Schubkarren blieb manch ein Apfel durch ein hungriges Kind auf der Strecke. So fand auch der fünfjährige Marwin das Apfelessen unterhaltsamer als das Apfelpflücken. „Schmeckt lecker“, sagte er mit vollem Mund schmatzend.

Den Äpfeln, die es im Schubkarren zur Arbeitshütte geschafft hatten, ging es schnell an den Kragen. Bezirksvorsteherin Renate Polinski erklärte den Kleinen die nächsten Schritte: „Die werden jetzt erst mal ordentlich gewaschen.“ Viele Kinderhände folgten dem Aufruf und tauchten die Äpfel in eine Wanne mit Wasser. Anschließend wurden die sauberen Äpfel von Erwachsenen in Schnitze geschnitten. Dann fing der spannende Teil der Arbeit an. Denn die Reibemaschine mit der Kurbel löste bei den Kindern Begeisterung aus. Oben kamen die Schnitze rein und unten die geriebenen Äpfel wieder raus. Fehlte nur noch die Muskelkraft der Kinder, um die Kurbel anzutreiben. Diese waren schnell in einer Reihe aufgestellt, um die Äpfel in ihre Einzelteile zu zerlegen. Auch Marwin gab wieder alles. Nach ein paar schwungvollen Drehern an der Kurbel war er schnell wieder verschwunden. „Wo ist Marwin?“, ertönte aus Kinderhälsen. Dann die beruhigende Antwort: „Marwin macht eine Pause.“ Es war doch mehr Arbeit, als ursprünglich geahnt. Da ist es verständlich, dass eine Ruhepause im Schatten eines Apfelbaums mit eingebaut werden konnte. Doch es dauerte nicht lange, bis Marwin wieder beim nächsten Schritt dabei war.

Erneut war Muskelkraft gefragt - diesmal beim Saftpressen. Die zerriebenen Äpfel wurden in ein Tuch gehüllt und in die Presse gegeben. Nach wenigen Umdrehungen kam unten der ersehnte Apfelsaft heraus. Jeder der Kleinen durfte mit Hilfe der Erwachsenen an der Presse drehen. „Ich schaffe das alleine“, sagte die fünfjährige Liliane. Als die Kinder den Saft probierten, war das Urteil nicht überraschend: „Das schmeckt ja richtig gut“, sagte die fünfjährige Gülfen. Der OGV-Vorsitzende Klaus Vogel war zufrieden: „Wir wollen den Kindern zeigen, dass der Apfelsaft nicht vom Himmel fällt.“