Gustav Werner, der „Affen-Werner“, bei einer Dompteurnummer in seinem zoologischen Garten in der Sophienstraße. Foto: Muse-o Quelle: Unbekannt

(red) - Die Geschichte der zoologischen Gärten in der Landeshauptstadt umfasst mehr als nur die berühmte Wilhelma, die „erst“ in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstanden ist. Die Wurzeln reichen fast 150 Jahre weiter zurück. Die ganze Geschichte erzählt eine Ausstellung im Muse-o, die am Ostermontag, 28. März, im Alten Schulhaus, Gablenberger Hauptstraße 130, um 15 Uhr eröffnet wird.

Der erste Zoo Deutschlands stand am Nesenbach. Im Jahre 1812 gründete der damalige württembergische König Wilhelm I. eine Menagerie bei seinem Schlösschen Retraite. Sie stand in etwa zwischen der Cannstatter und Neckarstraße, wo sich heute die Schwabengarage erstreckt. Die Einrichtung war jedoch nur von kurzer Dauer.

Bedeutende Tiergärten in Stuttgart waren später dann der „Affen-Werner“, Nills Tiergarten, die Doggenburg, das Affenparadies auf dem Killesberg und natürlich die Wilhelma. Dazu kamen in all den Jahrzehnten noch einige kleinere Einrichtungen, die damals mit möglichst exotischen Tieren Gäste anlockten.

All ihre Geschichten erzählt die Ausstellung, die auf das Buch „Vom Affenwerner bis zur Wilhelma“ des Stuttgarter Autors Jörg Kurz zurückgeht. Dabei ist auch von den Künstlern die Rede, die in den Tiergärten ihre Skizzen für faszinierende Gemälde angefertigt haben. Einer von ihnen war der Maler Richard Steiff, der für das Unternehmen seiner Tante Margarete Steiff den Ur-Teddy entwarf - aufgrund einiger Zeichnungen, die er in Nills Tiergarten aufs Papier gebannt hatte.

Auf fast 20 Text- und Bildtafeln erläutert die Muse-o-Schau die Fakten und präsentiert feines Bildmaterial in Reproduktion. Dazu kommen zahlreiche Grafiken und zeitgenössische Postkarten, die im Original zu sehen sind und aus Privatsammlungen stammen. Unter den plastischen Objekten ragen bisher noch nie öffentlich gezeigte Stücke aus dem Nachlass der berühmten Löwenbändigerin Claire Heliot (1866-1953) hervor, die oft im Nill-schen Tierpark aufgetreten ist.

Die Eröffnung findet am Ostermontag, 28. März, um 15 Uhr statt. Der „geistige Vater“ der Ausstellung, Jörg Kurz, wird über den Wandel im Umgang mit wilden Tieren berichten, Muse-o Kurator Ulrich Gohl über die Entstehung der Ausstellung.

Weiter Informationen gibt es im Internet auf der Homepage unter www.muse-o.de