(uli) - Die Buslinie 58 der Stuttgarter Straßenbahnen pendelt zwischen Sommerrain und Schmiden bisher mit einem Fahrzeug. Laut der Cannstatter SPD soll ein zweites dazukommen, um mögliche Verspätungen im Berufsverkehr besser kompensieren zu können. Der „58er“ ist heute auch Thema im Bezirksbeirat Mühlhausen. Dort wird eine Zusammenlegung mit der Buslinie 54 gefordert.
Neun Minuten beträgt die Fahrzeit der Linie 58 zwischen den Haltestellen Bühnerstraße in Schmiden und Sommerrain am S-Bahn-Halt. Macht hin und zurück nach Adam Riese 18 Minuten. Bei einer Taktung von 20 Minuten verbleibt somit ein Zeitpuffer von gerade einmal zwei Minuten, falls es einmal zu einer Verspätung kommt. Viel zu wenig, so die Meinung der Cannstatter SPD. Zumal im Berufsverkehr auf der Schmidener Straße Verzögerungen an der Tagesordnung sind. Ein zweiter Bus ist aus Sicht der Sozialedemokarten deshalb unerlässlich. Obwohl die Cannstatter CDU das Vorhaben allein schon wegen der geplanten Pförtnerampel am Kleinen Ostring kritisch bewerteten und ablehnten, stimmte der Bezirksbeirat Bad Cannstatt mehrheitlich für den SPD-Antrag.
Das Thema Buslinie 58 wird heute auch das Bürgergremium in Mühlhausen beschäftigen. Dort wird schon seit langer Zeit darüber diskutiert, wie die ÖPNV-Verbindung nach Fellbach, Schmiden und Oeffingen vom Stadtbezirk Mühlhausen aus verbessert werden kann. Auch hier wurden die Sozialdemokraten im vergangenen Jahr aktiv. Ihr Vorschlag: Die Buslinien 54 und 58 zusammenzulegen, damit sich ganztägig eine Verbindung aus Mühlhausen nach Schmiden und Sommerrain (S-Bahn, Albertus-Magnus-Gymnasium) ergibt.
In der Begründung führen die Antragssteller aus, dass die ÖPNV-Verbindung zwischen dem Stadtbezirk Mühlhausen und den Fellbacher Stadtteilen Schmiden und Oeffingen bekanntermaßen sehr schlecht ist. Eine Führung der Linie 54 über den Lärmschutztunnel Neugereut nach Schmiden und von dort weiter über Sommerrain zur Oberen Ziegelei wäre eine enorme Verbesserung und könnte womöglich ohne zusätzlichen Bus auskommen, so die Sozialdemokraten. Der Vorschlag wurde von den SSB-Verantwortlichen immer abgelehnt, da durch die Attraktivität der Verbindung die Stadtbahnlinie U 2 überlastet werden könnte. Bisher, denn mit der U 19 gilt dieses Argument nicht mehr, so die SPD und präsentierte im Bezirksbeirat im Juli 2016 zwei Varianten für eine Verlängerung der Linie 54. Zum einen über die Marabustraße hinaus Richtung Industriegebiet Oeffingen. Dann nach Schmiden und im Zuge der Linie 58 über die Schmidener Straße und den Kleinen Ostring hin nach Sommerrain. Damit wäre die Buslinie 58 überflüssig. Das Problem: Die Obere Ziegelei wäre nicht angebunden.
Eine weitere Variante wäre, über die Schmidener Straße zur Oberen Ziegelei und erst danach in einer Schleife durch den Sommerrain zurück zum Kleinen Ostring zu fahren. Der zweite Vorschlag wäre länger und vermutlich teurer: Dabei würde die Linie 54 wie heute nach Sommerrain fahren, dann weiter über die Sommerrainstraße und den Kleinen Ostring und im Zuge der Linie 58 bis Schmiden und wieder zurück. Auch bei dieser Lösung wäre der „58er“ überflüssig. Im Bezirksbeirat Mühlhausen wurde der SPD-Antrag damals einstimmig befürwortet. Heute wird ein Mitarbeiter der Stuttgarter Straßenbahnen ausführlich zu den Vorschlägen Stellung nehmen.