Die Verlängerung der Stadtbahnlinie U 12 ist weit gediehen. Die Inbetriebnahme der Strecke bis Remseck soll zum Winterfahrplan erfolgen. Foto: Rehberger Foto: Rehberger - Rehberger

Von Edgar Rehberger

Es dauert noch eine Weile, bis die Lücke im Streckenplan der SSB geschlossen wird. Erst im Dezember zum Fahrplanwechsel wird die Stadtbahnlinie U 12 vom Hallschlag bis nach Remseck fahren. Eigentlich sollte dies im Spätsommer so weit sein. Die Stuttgarter Straßenbahnen AG will jedoch nicht zwei derart grundlegende Änderungen innerhalb weniger Monate umsetzen.

Zum vierten Mal wird damit die Inbetriebnahme der Stadtbahn-Verlängerung verschoben. In den ursprünglichen Plänen ging man optimistisch vom Herbst 2016 aus. Das war nicht zu halten. Dann hieß es Frühjahr 2017, im vergangenen Jahr ging man schließlich von Spätsommer aus. „Es sind verschiedene Gründe, warum die U 12 erst zum Jahresende in Betrieb geht“, erläutert SSB-Sprecher Hans-Joachim Knupfer. Hauptgrund sei die Netzumstellung auf Winterfahrplan. Das sei immer mit großem Aufwand verbunden. Unter anderem müssten Dienstpläne geändert, Überstunden berücksichtigt werden. Auch die Inbetriebnahme einer neuen Linie bedeute einen großen Eingriff in den Fahrplan. Bei der U 12 ist auch die Linie U 14 betroffen, die dann nur noch bis Mühlhausen fährt. An der neuen Endhaltestelle wird derzeit emsig gebaut.

„Zwei solch grundlegende Änderungen innerhalb kurzer Zeit auszuführen, zwei Mal den Fahrplan zu ändern, soll vermieden werden“, so Knupfer. Also geht die U 12 vom bisherigen Endpunkt Hallschlag erst im Dezember auf Jungfernfahrt nach Remseck. Bauliche Probleme auf der Strecke gebe es nicht. Man liege im Zeitplan. Es sei nur eine Frage der Organisation gewesen.

Die Vorarbeiten für die Stadtbahnverlängerung begannen im Februar 2013. Das 1,1 Kilometer lange Teilstück vom Hallschlag zur Aubrücke hatte es in sich. Galt es doch, knapp sieben Prozent Gefälle von der bisherigen Endhaltestelle Hallschlag zur Aubrücke zu bewältigen. Die neue Haltestelle Bottroper Straße ist bereits deutlich erkennbar. Danach geht es in den knapp 500 Meter langen Tunnel, der unter den Bahngleisen hindurch bis kurz vor die Aubrücke führt. 290 Meter wurden in offener Bauweise erstellt, 200 Meter im bergmännischen Verfahren.

Die Fahrbeziehungen der Kreuzung Löwentor-/Bottroper/Burgholzstraße befinden sich nach Aussagen des Tiefbauamtes im Endzustand. Signalanlagen und Beschilderung sind erfolgt. Im weiteren Verlauf der Strecke bis Remseck sind die Haltestellen verlängert, der neue Endpunkt für die U 14 in Mühlhausen befindet sich im Bau.

Derzeit läuft zudem die Testphase für die Stadtbahn U 19 von Neugereut zum Neckarpark. Sie endet im Mai. Vorgesehen ist der Dauerbetrieb zum Fahrplanwechsel. „Davon gehen wir derzeit aus“, berichtet der SSB-Sprecher. Die U 19 sorgt für Entlastung der stark frequentierten U 2 von Neugereut bis zum Wilhelmsplatz. Bislang hält die U 19 nicht am Cannstatter Wasen. „Dazu besteht noch kein Bedarf.“ Bei einem Regelbetrieb jedoch werde darüber nachgedacht. „Wir sind am Thema dran.“ Beschluss sei aber noch keiner gefallen. Die SPD-Bezirksbeiratsfraktion hat sich in einem Antrag dafür stark gemacht und verschiedene Fragen gestellt. Für den Dauerbetrieb der U 19 gab es im Bezirksbeirat Bad Cannstatt auf der jüngsten Sitzung Unterstützung. Das Thema soll jetzt in der nächsten Sitzung des Bezirksbeirates behandelt werden.