Auf der Steinhaldenstraße wurde hier eine Ampel abgelehnt. Auch Verkehrsspiegel wurden nicht montiert. Fotos: Frey Quelle: Unbekannt

Der Bürger- und Siedlerverein Steinhaldenfeld kümmert sich um viele Belange im Stadtteil. Über die derzeit diskutierten Probleme spricht Vereinsvorsitzender Günter Roder.

Schon lange möchten sie in Steinhaldenfeld Mehrgenerationenwohnen einrichten. Dazu haben Sie mit der SWSG gesprochen. Gibt es da konkrete Vorschläge?

Roder:Seitens der SWSG würde ein Gebäude, das saniert werden müsste, in Frage kommen.

Wo würden Sie sich das Mehrgenerationen- oder Seniorenwohnen vorstellen?

Roder: Im Zentrum von Steinhaldenfeld, in der Nähe der Bahn.

Am Marktplatz stehen Veränderungen bevor, welche?

Roder:Leider schließt die Bäckerei Stätter.

Welche Aussichten gibt es, wenn die Bäckerei aufhört? Was plant der Vermieter, die SWSG?

Roder:Wir hoffen auf einen Nachfolger. Am besten mit einem kleinen Café. Was die SWSG plant, haben wir noch nicht erfahren, sind aber weiterhin im Gespräch.

Der Kiosk wird am 30. Mai wieder eröffnet. Wie sieht es sonst mit der Versorgungslage mit Lebensmitteln in Steinhaldenfeld aus?

Roder:Nach wie vor fehlt ein Geschäft. Das lässt sich meiner Meinung und Erfahrung nach mit unserem Bonus und dem Nus Laden nicht wirtschaftlich darstellen. Aber der zu geringe Umsatz und die Lage zwischen den Geschäften Neugereuts und dem Muckensturm wird jeden abhalten, ein Geschäft zu eröffnen.

Wird der Wochenmarkt gut genutzt?

Roder:Der Wochenmarkt wird nach wie vor gut angenommen. Wir hoffen, dass es auch weiterhin so bleibt.

Die Turn- und Versammlungshalle ist noch nicht saniert. Was bedeutet das für Schulen und Vereine?

Roder:Die Schulen, der TSV und die Kinderbetreuung müssen weiter mit diesem unhaltbaren Zustand leben. Kein richtiger behindertengerechter Zugang, veraltete sanitäre Anlagen, die nicht oder nur eingeschränkt funktionieren. Zu wenig Toiletten, veraltete Elektrik und eine nicht funktionierende Küche. Und die frühere Zusage für eine Sanierung war für 2016.

Auch Verkehrsthemen sind noch offen, welche?

Roder: Nach wie vor wird in der Steinhaldenstraße zu schnell gefahren. Tempo 30 wäre besser. Eine Tempoanzeige war wenig erfolgreich, zudem nur sehr kurz da. Die Fußgängerampel beim Kiosk wurde abgelehnt, weil bei der Schmollerstraße eine Ampel steht. Und der Zebrastreifen wäre - statistisch bewiesen - sicherer als eine Ampel. Tempo 30 ginge nicht, weil der Bus fährt. Alles Ausreden. Beim Maifest fuhren zwei Boliden Rennen über die Steinhaldenstraße mit über 100 Stundenkilometern. Bei solchen Ereignissen, die oft bei uns vorkommen, denkt man in der Innenstadt über Tempo 30 nach. Bei uns müssten nur zwei Schilder getauscht werden, am Anfang und am Ende der Steinhaldenstraße. Ich denke die Verwaltung hat Angst, so etwas zu probieren. Ich denke, es würde keine Demos mit Tausenden Teilnehmern geben.

Die Spiegel an den Ausfahrten an der Steinhaldenstraße sind noch nicht montiert. Werden Sie da bei der Stadt nachhaken?

Roder:Die Spiegel an der Kolping-, Falchstraße oder das Stück Hecke entfernen bei der Haltestelle für eine bessere Einsicht in die Schmollerstraße, den letzten Parkplatz vor der Zuckerbergstraße entfernen - alles ist noch offen. Nach den Anträgen im Bezirksbeirat verschwanden die Spiegel in der Versenkung und über die anderen Vorschläge wurde nicht mehr gesprochen. Wir haben nichts mehr davon gehört, obwohl wir es immer wieder angesprochen haben. Dies werden wir weiter tun.

Anwohner der Steinhaldenstraße klagen noch über den Lärm der Stadtbahn U2. Auch dazu haben Sie sich an die SSB gewandt. Was bekamen Sie als Antwort?

Roder:„Die Bahn fährt nur so schnell wie sie darf. Wenn sie langsamer fährt, würden die Leute in der Kurve umfallen. Die Bahn wäre viel leiser als der Bus. Unsere Vorschläge Temporeduzierung zwischen Haltestelle Neugereut und Steinhaldenfeld ohne Zeitverlust, Abdeckung der Radsätze, sowie eine Lärmmessung, wurden nicht in Betracht gezogen. Ich glaube nicht, dass der Lärm bei der Straßenbahn gemessen wird, er wird berechnet. Sollte noch eine Bahn dazukommen, wären es bei derzeitigem Takt, alle fünf Minuten eine Bahn. Ein für die Anwohner unzumutbarer Zustand. Wir werden weiter den Finger in die Wunde legen und uns mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln wehren.

Auch hat der Bezirksbeirat Bad Cannstatt einen Antrag zu Hundekot-Tüten verabschiedet. Ist da schon etwas geschehen?

Roder:Die Sammelbehälter für den Hundekot blieben seitens der Verwaltung, wie die Frage für was Hundesteuer bezahlt wird, gänzlich ohne Antwort. Leider, denn das Problem wird wachsen.

Ihr Verein hat nun das neue Siedlerhaus fertig. Der Bau ist technisch abgenommen? Muss noch etwas ausgebaut werden?

Roder:In der Herrentoilette fehlen noch Urinale, im Untergeschoss kommt noch eine abgehängte Decke und Farbe an die Wände. Die Dusche ist noch nicht eingebaut. Lüftung und Regenwassertank müssen angeschlossen, und auf- sowie eingeräumt werden. Später, wenn wir über die Rücklagen wieder etwas Geld übrig haben, kommen noch die Hebeanlage vom Untergeschoss in den Hof und Kollektoren für Warmwasser. Also noch eine Menge. Die Helfer, die über die Jahre gebaut haben, brauchen eine Verschnaufpause.

Wer kann das Siedlerhaus künftig mitnutzen? Was für Pläne gibt es?

Roder:Im Moment benutzt es die Turnabteilung des TSV regelmäßig. Geburtstage wurden gefeiert, Ausstellungen, Lesungen, Infoveranstaltungen fanden statt. Das Neueste ist ein Bingonachmittag. Kleinkunst mit regionalen Künstlern, sowie Ausschusssitzungen, Mostfest, Kasperletheater für die Kleineren, Spieleabende. Es gibt viele Ideen.

Die Fragen stellte Iris Frey