Gerhard Wörner, der Schöpfer des Volksfest-Maskottchens Wasenhasi, mit den Neuheiten Luftballon und Malbuch. Foto: Rehberger Quelle: Unbekannt

(ede) - Nicht früh genug können Jugendliche auf die Gefahren von Alkohol und Zigaretten aufmerksam gemacht werden. Zum fünften Mal führte das Bezirksamt Mühlhausen mit Unterstützung der mobilen Jugendarbeit, Jugendhäuser und Polizei Suchtprävention durch.

In der Turn- und Festhalle Mühlhausen war zwei Tage lang ein Parcours mit fünf Stationen aufgebaut, an denen Schüler der Klassen 7 aus dem Stadtbezirk zum Mitmachen und Nachdenken aufgefordert wurden. „Es ist kein Schulpersonal dabei“, betont Edda Reiter-Katein, stellvertretende Bezirksvorsteherin, „dann sind die Schüler offener.“ Reiter-Katein betreut den Nikotin-Stand, an dem es rund um das Thema Zigaretten geht. Wer ein Jahr lang jeden Tag eine Schachtel Zigaretten raucht, bläst 1500 Euro in die Luft, konsumiert etwa 7000 Zigaretten, erfahren die Teilnehmer. Reiter-Katein entlockt ihnen erste Erfahrungen mit dem Glimmstengel oder Erlebnisse. Aus einer überdimensionierten Zigarettenschachtel darf sich jeder eine Zigarette nehmen, auf dem Schlagworte stehen wie Entzug, cool, Vorbilder, Abhängigkeit. Die Schüler erzählen, was ihnen dazu einfällt. Abschrecken sollen auch die aufgelisteten Inhaltsstoffe von Zigaretten. „Wusstet ihr, dass eine Zigarette Teer, Ammoniak und Arsen enthält? Oder Blausäure, das auch als Rattengift verwendet wird?“

Am Infostand zum Thema Alkohol stehen unterschiedliche leere Flaschen, die die Schüler zuordnen müssen zu Schnaps, Wein, Likör, Sekt oder Mixgetränken. Bei den Gläsern muss der Alkoholgehalt benannt werden. Andi von der mobilen Jugendarbeit Freiberg/Mönchfeld, der mit seiner Kollegin aus Neugereut den Stand betreut, fragt, ob jemand weiß, wie schnell Alkohol wirkt. „Es kann eine Stunde dauern, bis man es merkt.“

Am besten kommt bei den Teilnehmern die Station der Polizei an. Der Präventionsbeamte Werner Mast hat eine Rauschbrille dabei, die einen Promillewert von 1,2 simuliert. Jeder muss sie aufsetzen, dann versuchen, einen Golfball aufzuheben, Slalom und eine gerade Strecke zu gehen. Es wird gelacht, als der Griff ins Leere geht, die „Hütchen“ umfallen oder neben der Linie spaziert wird. „Ihr dürft Spaß haben“, so Mast, „aber der Hintergrund ist ernst.“ Die Schüler merken, dass sich das Verhalten ändert, die Reaktion verzögert. „Seid stark, sagt auch nein. Eine gute Freundschaft hält das aus.“

Zum Abschluss nach knapp 90 Minuten gibt es für jeden alkoholfreie Cocktails. Beim Feedback - eine schriftliche Bewertung wird gewünscht - geben zwei Drittel an, dass sie den Parcours gut finden. „Unser Parcours ist eine Kofferversion des großen“, berichtet Reiter-Katein. Der Klar-Sicht-Mitmach Parcours der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hat sich für November angekündigt.