Sozialpädagoge Stefan Siege erhitzt das Feuer auf 8000 Grad, um mithilfe seiner kleinen Assistentin den Nagel zu einem Anhänger zu schmieden. Quelle: Unbekannt

(erg) - Gestern ging es heiß her auf dem Ferienabschlussfest im Unteren Schlossgarten. Unter dem Motto „Feuer-Erde-Wasser-Luft“ gab es zwischen 12 und 17 Uhr ein Angebot von 23 Ständen. Organisatorin Ulrike Kieninger vom Jugendamt Stuttgart begrüßte knapp 3000 Kinder zu dem Fest.

Stefan Siegle wischte sich den Schweiß von der Stirn, als er gestern einen Hufnagel in die 8000 Grad heiße Flamme der Schmiedeesse hineinhielt. Das junge Publikum schaute dem Sozialpädagogen konzentriert dabei zu. Eine Freiwillige durfte mit Lederschürze und Schutzbrille ausgerüstet den glühenden Nagel dann mit einem Hammer bearbeiten. Gemeinsam schmiedeten sie daraus einen Anhänger mit eingraviertem Buchstaben.

Das Motto lautete „Feuer-Erde-Wasser-Luft“. Die verschiedenen Stände von Waldheimen und Kinder- und Jugendorganisationen haben sich bei der Umsetzung keine Grenzen gesetzt. Für diejenigen, für die das Feuer zu heiß wurde, gab es zum Beispiel den Wasserspritzen-Stand. Hier wurden bunte Hütchen mit einer Wasserpistole abgeschossen. Oder am Stand von „Professor Doktor Mobifazius“ gab es verschiedene Experimente mit Wasser. Hauptattraktion war der „Flaschentornado“. „Was passiert wenn ich meinen Finger da reinstecke?“, wurde Sozialpädagoge Andreas Ruis nach der Konstruktion gefragt. „Dasselbe, wie wenn du den Finger in den Abfluss steckst. Er wird nur nass, aber bleibt heil“, antwortete er. Um das Element Luft zu würdigen bot der Aktionsspielplatz Dürrbachtal Origami-Faltspiele an. Perfekt gefaltete Papierflieger wurden dann im Anschluss mit einem Wurf auf ihre Flug-Tauglichkeit getestet. „Ich habe einen Nasenkneifer gebastelt“, sagte der elfjährige John. Er probierte sein Papierwerkzeug direkt an der Nase von Sozialpädagogen Lorenz Ihle aus. Für musikalische Unterhaltung sorgte Gerd Grashaußer, alias Geraldino. Mit seiner musikalischen Schatztruhe, sang er selbst geschriebene Spaß- und Unsinnlieder. Er war dabei nicht alleine, denn er ließ gleich das gesamte Publikum mitsingen.

Fürs leibliche Wohl gab es neben Pizza, Waffeln und Würsten diesmal Stockbrot. Die hungrigen Kinder durften die Backwaren selbst ins Feuer halten. „Wir haben Käse mit in den Teig gegeben, die Kinder sind verrückt danach“, sagte Heimerzieherin Ilona Kauter. Sie sagte: „Meine Station ist ein Ruhepol in dem Getümmel des Festes.“ Ulrike Kieninger organisiert das Ferienabschlussfest seit 20 Jahren. Bisher wurde es noch nie durch schlechtes Wetter eingeschränkt. Auch gestern gab es wieder strahlenden Sonnenschein im Unteren Schlossgarten.