Von Edgar Rehberger

Die dringend notwendige Sanierung der Aubrücke wird in diesem Sommer durchgeführt. Der Vorschlag, die Baumaßnahmen um ein Jahr zu verschieben, um mit der U 12 Entlastung für die Pendler zu haben, fand gestern im Ausschuss für Umwelt und Technik keine Mehrheit. Auch der Wunsch nach Sonntagsöffnung der Hofener Straße für Autos während der zehn Wochen Bauzeit erhielt keine Zustimmung.

Die 100 Meter lange Aubrücke ist in einem sehr schlechten Zustand, in fast allen Bereichen. Der Beton ist an vielen Stellen abgeplatzt, die Konstruktion zeigt teilweise tiefe Risse. Fahrbahnbelag, Gehweg und Abdichtungen müssen erneuert werden. Wegen der beengten Verhältnisse auf der Brücke muss das Bauwerk zehn Wochen komplett für den Fahrzeugverkehr gesperrt werden. Täglich queren 12 000 Fahrzeuge die Aubrücke. Daher werden die verkehrsärmeren Sommerferien mitgenutzt. Die Umleitung führt wochentags über die Hofener, Wagrainstraße und den Seeblickweg. Sonntags muss der Verkehr über die Gnesener, Schmidener Straße, Steinhaldenfeld und den Seeblickweg ausweichen, denn da ist die Hofener Straße Radfahrern und Fußgängern vorbehalten.

Der CDU-Gemeinderatsfraktion erschien dies nicht sinnvoll. Während der zehnwöchigen Brückensanierung sollte die Hofener Straße auch sonntags nutzbar sein, wurde in einem Antrag gefordert. „Das ist nicht machbar“, führte Wolfgang Schanz, der Leiter des Tiefbauamtes, gestern aus. „Wir sehen keine Möglichkeit, die Regelung auszusetzen.“ Es wäre ein Widerspruch an sich und ein Ungleichgewicht. Die CDU sieht dies anders. „Das leuchtet uns nicht ein“, sagte Stadträtin Beate Bulle-Schmid. Es sei eine wichtige Verkehrsverbindung. „Es geht um die Entlastung vieler Bürger, die von der Umleitung betroffen sind.“ Der CDU-Antrag fand bei acht Ja- und neun Neinstimmen keine Mehrheit. „Es geht ja nur um acht Sonntage“, rechnete Grünen-Stadtrat Björn Peterhoff vor. Und während des Berufsverkehrs stünde die Hofener Straße ja zur Verfügung.

In einem gestern von den Gemeinderatsfraktionen der Grünen, CDU und SPD gemeinsam vorgelegten Antrag wurde vorgeschlagen, die Brückensanierung um ein Jahr zu verschieben. Dann könnte die neue Stadtbahnverbindung der U 12 genutzt werden, die im Dezember zum Fahrplanwechsel in Betrieb geht. Pendler könnten in die U 12 umsteigen und damit der Verlagerungsverkehr reduziert werden. „Da gerade an Werktagen vermutlich viele Pendler die neue Verbindung vom Remseck zum Hauptbahnhof und Schüler die Verbindung nach Neugereut nutzen wollen, wollen wir den Vorteil der neuen Linie nutzen“, schreiben die drei Fraktionen in ihrem Antrag. Eine Verschiebung der Maßnahme um ein Jahr sei zwar hinzubekommen, würde sich aber auf zwei Großprojekte 2018 (Österreichischer Platz und Schwanenplatztunnel) auswirken, führte Schanz aus. Für Bau-Umsetzung und -Überwachung gebe es weniger Kapazitäten. Und zwei Stadtbahnen auf der engen Brücke hätten Auswirkungen auf den Bauverlauf. Ein großes Tragegerüst muss montiert werden. Grüne und SPD forderten dennoch eine Verschiebung, die CDU verzichtete. Der Antrag wurde mit 7:10 Stimmen mehrheitlich abgelehnt. Dem Vorschlag von Jürgen Zeeb (Freie Wähler), das Keefertal während der zehn Wochen für den Verkehr freizugeben, erteilte Bürgermeister Dirk Thürnau eine klare Absage. „Die Strecke ist für eine Umleitung nicht geeignet.“