(erg) - Kaum glauben konnte es Jugend- und Bildungsbürgermeisterin Isabel Fezer, als sie Wilma Bauer zum 103. Geburtstag gratulierte. Mindestens 30 Jahre jünger sehe die Jubilarin aus. Wilma Bauer war schon fast bereit, ihre Geburtsurkunde herauszuholen, um ihr stolzes Alter auch zu beweisen. Doch dieser Schritt war dann angesichts der Gratulanten und der Blumen zum Fest doch nicht nötig.
Aber auch die Jubilarin hatte an ihrem Geburtstag ein Geschenk für ihre Besucher. Mit einem Gedicht über ein schönes Pferd, erinnerte sie an ihre Jugend. „Damals konnte ich das Gedicht noch auswendig“, sagte sie und las es diesmal sicherheitshalber vor.
Eine spezielle Diät habe sie nicht, die ihr zu ihrem erhabenem Alter geholfen habe. „ Ich esse alles“, sagte sie. Und Kochen spielte für sie immer eine große Rolle. In der Prager Kochstube hat sie in ihrer Jugend das Kochen noch von Meisterhand gelernt. Die Rezepte von damals haben sie ihr Leben lang begleitet, genau niedergeschrieben in ihren Rezeptbüchern. Vor einigen Jahren erhielt sie sogar eine gedruckte und gebundene Ausgabe ihrer eigenen Rezepte.
Von ihrem Wohnsitz in der Karl-Olga-Altenpflege im Stuttgarter Osten blickt sie auf ein erfülltes Leben zurück. Vier Kinder, vier Enkelkinder und viele Urenkel besuchen sie immer noch regelmäßig.
Vor 60 Jahren ist sie nach Stuttgart gezogen und fühlt sich „beinahe schon eingebürgert“. Erst vor zwei Jahren entschied sie sich für das Leben im Altersheim. Ihre Vitalität und Lebensfreude ist dem Geburtstagskind bis heute erhalten geblieben.