Vor dem Julius-Brecht-Haus soll auf einem Tiefgaragenbereich ein Neubau entstehen. Es werden 90 Wohneinheiten und eine dreigruppige Kindertagesstätte sowie Senioren-Wohngemeinschaften geplant. Foto: Bau - und Heimstättenverein Stuttgart eG Quelle: Unbekannt

Beim Julius-Brecht-Haus in Freiberg an der Ecke Mönchfeldstraße/Adalbert-Stifter-Straße soll ein weiteres Hochhaus gebaut werden mit Wohnungen, Senioren-WGs und Kita. Der Bezirksbeirat Mühlhausen hat den Aufstellungsbeschluss der Stadt befürwortet.

Von Iris Frey

Zuvor wurde über das Bauprojekt eingehend beraten. Das Grundstück gehört zwei Baugenossenschaften zu etwa gleichen Teilen: der Baugenossenschaft Zuffenhausen und dem Bau- und Heimstättenverein. Die Fläche umfasst rund 4,7 Hektar. „Der Flächennutzungsplan erlaubt dort Wohnen“, erläuterte Nicole Baumüller vom Amt für Stadtplanung und -stadterneuerung. Der Bebauungsplan von 1977 allerdings sehe dort kein Baufenster vor.

Nun ist geplant, das Parkdeck abzureißen und dort den Neubau zu errichten für rund 90 Wohneinheiten. Mit gebaut werden soll auch, so die Vorgabe, eine dreigruppige Kindertagesstätte sowie zwei Pflegewohngemeinschaften für Demente mit je 250 Quadratmeter Fläche und eine Senioren-Wohngemeinschaft. Das sei der Wunsch des Sozialamts, so Baumüller. Im November werde darüber mit Bürgermeister Peter Pätzold gesprochen. Die Pflegewohnungen seien akzeptiert von den Baugenossenschaften.

Karin Autenrieth, Geschäftsführender Vorstand des Bau- und Heimstättenvereins Stuttgart, erklärte, dass von den 90 Wohneinheiten rund 70 Prozent kleinere Zwei-Zimmer-Wohnungen entstehen. Es werde auch öffentlich geförderte Wohnungen geben. Die Einrichtung der dreizügigen Kita mache der Baugenossenschaft Bauchschmerzen, weil es von der Wohnungszahl abgehe. Im Moment rechnet sie mit 88 Wohnungen und mit den Kitas mit rund 30 Wohnungen weniger. Sie verwies darauf, wenn die Wohnungen bezugsfertig seien, dass dies in fünf oder sechs Jahren sei, vielleicht ein anderer Bedarf an Kitaplätzen sei.

Baumüller betonte, dass die Bedarfsrechnungen des Jugendamts genau kalkuliert seien.

In der Diskussion mit den Bezirksbeiräten wurde das Thema Parkplätze eingehend erläutert mit Blick auf die gute Anbindung an die Stadtbahn an der Haltestelle Freiberg, die gegenüber liegt. Die Parkplätze sollen künftig paar an der Grünanlage sein und der Rest, knapp 300, in einer neu zu bauenden Tiefgarage. So wurde auch nach Stellplätzen für häusliche Krankenpflege gefragt. „Wir sind offen für innovative Stellplätze, etwa intelligente Carsharing-Modelle“, sagte Autenrieth. „Das würden wir gerne in den Auslobungsprozess nehmen“, so die Vertreterin der Baugenossenschaft. Die Kita erfordere eine Fläche von rund 500 Quadratmetern.

Auf Nachfrage erklärte Baumüller, dass eine Kita-Gruppe mehr wahrscheinlich rund 100 Quadratmeter Fläche umfasse. Autenrieth erklärte, dass sie auch auf Synergieeffekte mit dem bestehenden Julius-Brecht-Haus hoffe, dass diejenigen, die keine größere Wohnung mehr brauchen, in die kleineren Neuen ziehen und damit Familien Platz machten.

Unklar ist noch, wo während der Bauzeit Ersatzparkplätze eingerichtet werden. Bezirksvorsteher Ralf Bohlmann verwies darauf, dass es auch an anderer Stelle gelöst werde, etwa bei der Balthasar-Neumann-Straße, das sich da ein Weg finde. Auch nahmen die Planer die Frage mit, ob noch ein Stockwerk draufgesattelt werden könne durch die Kita-Pläne und die Tiefgarage tiefer gelegt werden könne.

Dass Wohnungsbauvorhaben wurde vom Bezirksbeirat Mühlhausen befürwortet und damit auch der Aufstellungsbeschluss. Der Ausschuss für Umwelt und Technik wird am 8. November darüber entscheiden.