In den Rewe-Filialen an der Ostendstraße ging gegen 13.40 Uhr das Licht aus. Wenig später wurden die Supermärkte kurzzeitig geschlossen. Foto: seb Quelle: Unbekannt

Von Sebastian Steegmüller

Ein Stromausfall legte gestern Mittag weite Teile des Stuttgarter Osten lahm. Unter anderem musste das Leuze aus Sicherheitsgründen geräumt werden. Auch in einigen Supermärkten ging durch die 40-minütige Unterbrechung nichts mehr. Immerhin: Die Versorgung des Karl-Olga-Krankenhauses konnte durch das hauseigene Notstromaggregat gesichert werden, auch die Stadtbahn-Linien waren nicht betroffen. Ihr Netz ist weitestgehend autark.

Das Gebiet reichte von der Bundesstraße 14 über Raitelsberg und Ostheim bis ans untere Ende von Gablenberg. Betroffen waren auch die beiden Rewe-Filialen in der Ostendstraße. Kunden standen plötzlich mit ihren Einkäufen im Dunkeln. Da auch die Kassen nicht mehr funktionierten, wurden sie von den Angestellten hinausgebeten, die Supermärkte für rund eine halbe Stunde geschlossen. „40 Minuten ohne Strom halten die Produkte aus“, sagt Rewe-Sprecherin Sabine Stachorski. Die Kühlschränke mit Glastüren, in denen sich beispielsweise Milch- und Joghurt befinden, würden die Temperaturen über einen deutlich längeren Zeitraum halten. Bei den offenen Bereichen könne man zur Sicherheit Rollos herunterlassen. „Wir haben die Temperatur der Waren anschließend geprüft. Es ist alles im grünen Bereich.“ Ware müsse nicht vernichtet werden. „Das hätte bei einem längeren Stromausfall durchaus gedroht. Wir sind mit einem blauen Auge davon gekommen.“

Doch was ist eigentlich passiert? „Bei routinemäßigen Prüfarbeiten im Umspannwerk Stöckach kam es um 13.38 Uhr zu einem Kurzschluss in der Anlage“, sagt Moritz Oehl, Sprecher der Stuttgart Netze Betrieb GmbH. „In Folge dessen fielen insgesamt 24 Umspannstationen aus. Darunter befanden sich 15 Kundenanlagen von Großverbrauchern, wie dem Südwestrundfunk. Die Umspannstationen transformieren den Strom der Mittelspannung (10 000 Volt) auf die „haushaltsüblichen“ 400 Volt Niederspannung. Insgesamt gehören in der Landeshauptstadt 1055 solcher Stationen der Stuttgart Netze - zahlreiche andere werden von Großverbrauchern als Kundenanlagen selbst betrieben.

Auch im Mineralbad Leuze ging für 40 Minuten nichts mehr. Aus Sicherheitsgründen - die Umwälzanlage funktionierte beispielsweise nicht mehr - wurde es geschlossen. Kaum Auswirkungen hatte die Unterbrechung auf das Karl-Olga-Krankenhaus. „Unser Notstromaggregat ist sofort eingesprungen, alle wichtigen Bereiche waren versorgt“, so eine Klinik-Sprecherin.

Der Leitstelle der Stuttgart Netze gelang es indes, die Versorgung durch Umschaltungen wieder herzustellen. Um 14.24 Uhr waren alle betroffenen Haushalte und Gewerbe- sowie Industriebetriebe wieder „am Netz“.