(if) - Das Michaelshaus in Freiberg kommt ins Schwabenalter. Der 40. Geburtstag wird am Wochenende gefeiert mit einem Jubiläumskonzert und einer Ausstellung.

Einer, der die Geschichte des Michaelshauses von Anfang an als damaliger Kirchengemeinderat verfolgt hat, ist Gerhard Reinboth. Er erinnert sich an die ersten Schritte: „Vor dem ersten Spatenstich für das Michaelshaus haben sich Pfarrer und Gemeindeglieder grundlegende Gedanken gemacht, wie ein der Montagekirche nachfolgendes Gebäude aussehen sollte“, so Reinboth. Auch wäre ein ökumenischer Kirchenbau in katholischer und evangelischer Gemeinschaft denkbar gewesen. „Dieser ökumenische Gedanke endete, als der Bau der St. Laurentiuskirche verbindlich beschlossen war“, so Reinboth. Bei dem so genannten Kompendium, das dem Raumprogramm und dem Architekten-Wettbewerb vorausging, wurde ein „Offenes Gemeindezentrum“ mit einem Gottesdienstraum bevorzugt, den man erweitern kann, mit Jugendräumen, Clubraum, Andachtsraum und Küche. 1971 war es soweit, dass auf der Grundlage des Kompendiums und des vom Oberkirchenrat genehmigten Raumprogramms, der Architektenwettbewerb ausgeschrieben wurde. Fünf Arbeiten waren eingereicht worden. Von ihnen wurde der Entwurf der Architekten Weinbrenner, Kuby, Rehm ausgewählt. Außerdem entstanden drei Wohnhäuser für Pfarrer und das Gemeindebüro. „Die Wohnhäuser bildeten mit dem Gemeindezentrum und der Ladenzeile einen sehr willkommenen freien Stadtplatz“, so Reinboth. Zu der Zeit waren zusammen mit Pfarrer Steck und Pfarrer Lotze 22 angestellte Mitarbeiter in der Gemeinde tätig, samt Erzieherinnen und Religionslehrerinnen. Der Kirchengemeinderat umfasste zwölf Personen. Nach Planergänzungen und schwierigen Finanzverhandlungen wurde der Bau des Gemeindezentrums Ende 1974 genehmigt. Im Februar 1975 erfolgte im Beisein von Dekan Rentschler der erste Spatenstich, im Mai des gleichen Jahres die Grundsteinlegung und im September 1975 das Richtfest.

Nach neun Jahren hatte im Februar 1976 die Montagekirche ihren Dienst getan, auch für die katholische Gemeinde, die dort ebenfalls Gottesdienste gefeiert hatte. Über 600 Jugendliche wurden in der Montagekirche konfirmiert und viele Kinder dort getauft. In Harthausen auf den Fildern wurde dieses Kirchenprovisorium wieder aufgebaut. Am 8. Mai 1976 wurde das Michaelshaus eingeweiht. Am 18. März 1979 wurde die Orgel eingeweiht. Auch die kunstvollen Plastiken von Karl-Ullrich Nuß, ein neuer Altar und eine neue Kanzel mit Paramenten von Sybille-Traub-Pross bereicherten das Michaelshaus. „Das Michaelshaus wurde gut besucht und angenommen. Viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene fanden dort ihren Platz“, resümiert Reinboth.

Am Samstag, 7. Mai , gibt es um 17 Uhr ein Jubiläumskonzert „Sixties in Motion“ mit Eröffnung einer Ausstellung zum Jubiläum und punktgenau am Sonntag, 8. Mai, gibt es um 10 Uhr einen Festgottesdienst mit Stehempfang im Michaelshaus, Wallensteinstraße 11 F.