Christian Bluthardt (links) und Jürgen Jankowitsch stellten die „DigiTales“-Box in der Zeppelinschule in Fellbach vor. Foto: Seitter Quelle: Unbekannt

(tim) - Das Einstiegsalter von Kindern in Bezug auf die Nutzung von Smartphones, Tablets und Co wird immer niedriger. Damit halten nun auch Themen an Grundschulen Einzug, die bis vor kurzem erst an weiterführenden Schulen wichtig wurden. Viele Kinder im Grundschulalter bewegen sich bereits autark in der digitalen Welt. Der Caritasverband hat deshalb gemeinsam mit der Auerbach-Stiftung ein Projekt zur Förderung der Medienkompetenz und Gewaltprävention an Grundschulen gestartet.

Passend zum bundesweiten „Safer Internet Day“ begann gestern das Projekt „DigiTales“ an der Fellbacher Zeppelinschule. Zielgruppen sind dabei Lehrer, Schulsozialarbeiter, Eltern und nicht zuletzt die Grundschüler „Die Idee des Projekts entstand bereits vor einem Jahr“, berichtet Jürgen Jankowitsch, einer der beiden Entwickler vom Caritasverband Stuttgart. Vor dem Hintergrund des jüngsten Bildungsplans, der vorsieht, in Grundschulen Medienkompetenz als Schnittstellenschulfach anzubieten, „wollten wir eine Möglichkeit schaffen, die Lehrern ermöglicht, ohne aufwendige Vorbereitungsarbeiten und Recherchen den Kindern die Inhalte näherbringen zu können“, erklärt Jürgen Jankowitsch.

Herzstück des Projekts ist die „DigiTales“-Box. Sie beinhaltet Ablaufpläne, Methoden, definierte Lernziele, Hintergrundinformationen und weitere Arbeitsmaterialien. Mit der Verteilung der Boxen gehen Schulungen für Lehrkräfte, Elternabende sowie Nachhaltigkeits- und Beratungstermine an den jeweiligen Grundschulen vor Ort einher.

Die Box beinhaltet 35 Module zum Thema Gewaltprävention und Medienkompetenz. „‚DigiTales‘ ist sehr einfach gehalten. Wir wollten die Box bewusst nicht überladen“, erklärt Jankowitsch. Jedes Modul beginne mit einer Geschichte, aus der sich ein Konflikt ergebe, der geklärt werde, so Jankowitsch. „Durch Interaktionen und Rollenspiele wird den Kindern auf spielerische Weise ein Weg aufgezeigt, die Themen zu behandeln.“ Anita Schneider, Lehrerin an der Zeppelinschule, konnte „DigiTales“ bereits vor dem offiziellen Start mit ihren Grundschülern testen und ist begeistert: „Die Box hat viel Charakter und Persönlichkeit. Sie ist ein sehr praktisches und unkompliziertes Handwerkszeug.“

Für die Schulen sind die Box und die dazugehörigen Schulungen kostenlos. Die Reichweite des Angebots umfasst Stuttgart und die angrenzenden Regionen. Insgesamt 100 Boxen stehen für 40 Grundschulen zur Verfügung. Die Lehrkräfte, die damit arbeiten, werden entsprechend auf die Materialien vorbereitet.