(if) - Der Feuerbach soll weiter renaturiert werden. Schon im vergangenen Jahr gab es dazu Diskussionen. Jetzt ist von Alexander Gass vom Tiefbauamt zu erfahren, dass eine Machbarkeitsstudie vorbereitet wird. Im Herbst wird mit der Auftragsvergabe gerechnet.

Was die geplante Machbarkeitsstudie Feuerbachtal betrifft, so hat laut Gass bereits ein erster Abstimmungstermin mit einem Büro stattgefunden. „Ich gehe davon aus, dass die Auftragserteilung im Herbst, spätestens im Winter erfolgen kann und das Büro dann mit seiner Arbeit beginnt. Wann mit Ergebnissen zu rechnen ist, müsse noch mit dem Büro abgestimmt werden.

Knackpunkt sei, so Gass, der parallel zum heutigen Gerinne des Feuerbachs verlaufende Hauptsammler Feuerbach, der zweimal gequert werden müsste. Auch hier soll die Machbarkeitsstudie Möglichkeiten aufzeigen.

Zielsetzung der Studie sei es, so Gass, Möglichkeiten einer Renaturierung des Feuerbachs zwischen Zazenhausen und Mühlhausen aufzuzeigen. Der Feuerbach solle langfristig aus dem heute stark verbauten Gerinne in die Taltieflage gelegt werden.

Bei der Renaturierung spielt auch die Wasserrahmenrichtlinie der EU eine Rolle. „Die Wasserrahmenrichtlinie hat unter anderem das Ziel, einen guten ökologischen und chemischen Zustand der Gewässer zu erhalten oder zu erreichen. Sie ist daher auch Grundlage für den Bau von Abwasserbehandlungsanlagen wie Regenrückhaltebecken und -kanäle und für Renaturierungsmaßnahmen an technisch ausgebauten Gewässern.“

Naturschützer machen sich indes Gedanken, ob der kanalisierte Feuerbach noch unter die Wasserrahmenrichtlinie fällt. Bereits im letzten Jahr hatte der Biotopverbund Mühlhausen-Zazenhausen ein Fachhearing zum Thema gefordert. Naturschutzwart Jürgen Gesierich hatte deshalb auch an Umweltminister Franz Untersteller geschrieben. Das Ministerium verwies jedoch in seinem Antwortschreiben darauf, dass die Stadt Stuttgart seit Jahren abschnittsweise eine Renaturierung plane. Überlegungen, den Feuerbach, der in den 30er Jahren künstlich an den Rand des Tals gelegt wurde, wieder ins Taltiefste zu verlegen, könne erst durch eine Machbarkeitsstudie beurteilt werden, hieß es aus dem Umweltministerium. Seitens der Stadt sei beabsichtigt, Bürger, Anlieger und den Arbeitskreis Biotopverbund regelmäßig zu informieren und einen Workshop mit Bürgern anzubieten, um von dort Anregungen aufzunehmen. Ein zusätzliches Experten-Hearing sei nicht erforderlich, so das Umweltministerium.

Welche Auswirkungen der Bau der Regenrückhaltebecken im Feuerbachtal hat, dazu erklärte Gass: Durch den Bau der Rückhaltebecken beziehungsweise -kanäle wird sich die Wasserqualität des Feuerbachs weiter verbessern. Doch Gass räumte ein, dass bei starkem Regen in den Rückhaltebegen der erste Spülstoß die höchste Belastung enthalte. Den Spülstoß fangen Regenrückhaltebecken auf. Danach führe das Kanalwasser in der Regel nur noch sauberes Regenwasser. Doch sämtliche Regenwasser können nicht im Kanalnetz aufgenommen werden. Gesierich gab zu bedenken, dass so noch Schad- und Schmutzstoffe im Wasser vorhanden seien. Das Tiefbauamt erläuterte weiter, dass bis Mitte 2014 in Feuerbach das Bachwasser in den Abwasserkanal geleitet und dem Klärwerk Mühlhausen zugeführt wurde. Durch die Inbetriebnahme von Regenrückhaltebecken und -kanälen im Feuerbachtal konnte eine Trennung erfolgen. So fließe laut Gass dem Feuerbach wieder mehr Bachwasser zu, als in Jahrzehnten zuvor. Dies habe die Gewässergüte verbessert. Aufgrund der höheren Wassermenge falle der Bach in heißen Sommermonaten nicht mehr so schnell trocken. „Die Herstellung der Durchgängigkeit des Feuerbachs durch weitere Renaturierungsabschnitte bis zum Neckar bleibt eine große Aufgabe der nächsten Jahre und Jahrzehnte“, so Gass. Von der geplanten Studie wisse der AK Biotopverbund noch nichts, so Gesierich.