Ein breiter Weg, für jedermann zugänglich, führt nun durch die Kleingartenanlage Unteres Klingenbachtal. Auch ein Lerngarten für Schüler wurde dort angelegt. Foto: Hauptmann Quelle: Unbekannt

(red) - Verwaltungsbürgermeister Werner Wölfle und Gartenamtsleiter Volker Schirner haben am Samstag die neugestaltete Gartenanlage Unteres Klingenbachtal der Öffentlichkeit übergeben. Damit steht den Gaisburgern wieder eine direkte Fußwegverbindung zur Verfügung. Das Besondere ist der Lerngarten für Schulklassen, dessen Patin Waltraud Uhlsdörfer, die Ehefrau von OB Fritz Kuhn ist.

Der Bau eines öffentlichen Fußweges durch die Kleingartenanlage von der Landhausstraße zur Talstraße geht zurück auf den Bebauungsplan „Unteres Klingenbachtal Stuttgart-Ost“, der 1999 beschlossen wurde. Die Umsetzung hat allerdings längere Zeit in Anspruch genommen. Die gemeinsam entwickelte Lösung berücksichtigte auch die Bedürfnisse der einzelnen Gartenpächter. Da der bisher vorhandene Fußweg durch die Kleingartenanlage zu schmal und nicht verkehrssicher war, wurde er von den Kleingärtnern in den Wintermonaten gesperrt. Die Bevölkerung wollte den Weg aber gerne als öffentlichen Durchgangsweg nutzen. Um dies zu ermöglichen, musste der Weg verbreitert und barrierefrei ausgebaut werden. Der Gemeinderat hat dazu im Jahr 2013 Mittel in Höhe von 250 000 Euro aus der Stadtentwicklungspauschale für den Ausbau des Weges bewilligt. 2016 wurden die Mittel um 80 000 Euro für Anschlussarbeiten aufgestockt. Nach Plänen des Büros für Landschaftsarchitektur Mundsinger + Hans aus Ostfildern wurde der Weg auf 2,50 Meter verbreitert. An manchen Stellen kann man verweilen und den Ausblick ins Neckartal genießen.

Im Laufe der letzten beiden Jahre hat sich das Projekt dahin gehend weiterentwickelt, dass auch der Kleingartenverein selbst wichtige Umgestaltungen an der gesamten Anlage vorgenommen hat. Nichtheimische, standortfremde Bäume und Sträucher sowie Maschendrahtzäune, die die Gärten innerhalb der Anlage trennen, wurden entfernt. Böschungen und Natursteintrockenmauern wurden angelegt. So finden Eidechsen und andere Reptilien neue Lebensräume. Der alte Kompostplatz, der als solcher nicht mehr funktionierte, wurde an anderer Stelle wiederbelebt.

Das „I-Tüpfelchen“ ist die Einrichtung eines Schulgartens mitten in der Anlage. Er ermöglicht spezielle Angebote für Kinder und Jugendliche, die pädagogisch als Nachwuchsgärtner betreut werden. Im Rahmen von Ferienprogrammen und anderen Veranstaltungen sollen verschiedene Themen rund um Flora und Fauna vermittelt werden. Entsprechende Informationen erhalten Spaziergänger auch anhand von Hinweistafeln mit QR-Codes. Diese haben Studenten der Staatsschule für Gartenbau entwickelt. Erste Pflanzen - Frühblüher, Steingewächse, Obstgehölze und heimische Sträucher - wurden Ende April unter der Mitwirkung von Waltraud Ulshöfer gemeinsam mit Kindern aus der Nachbarschaft eingesetzt.

Die Bereitschaft der Kleingärtner die Anlage für erlebnispädagogische Angebote dieser Vielfalt zu öffnen, setzte voraus, dass sie betreut wird. In der Vorsitzenden des Bezirksverbandes der Gartenfreunde Stuttgart, Sabine Metzger, wurde eine kompetente Ansprechpartnerin gefunden. Sie ist seit vielen Jahren offizielle Schulgartenbeauftragte des Landesverbandes.

Der Schulgarten kann unter der E-Mailadresse info@gartenfreunde-stuttgart.de von Gruppen des Stadtbezirks gebucht werden.