Für die Alte Aldinger Straße wurde bei der Einwohnerversammlung Tempo 30 gefordert.Archiv Fotos: Frey Quelle: Unbekannt

Der Müll, die vielen Staus, der Schleichverkehr und geforderte Tempo-30-Zonen beschäftigten Bürger und Verwaltungsspitze bei der Einwohnerversammlung in Mühlhausen ebenso wie der Kelterplatz, die Grillfans am Max-Eyth-See und der Mangel an Kita-Plätzen im Stadtbezirk.

Von Iris Frey

Die Gespräche waren lebhaft in der Turn- und Versammlungshalle mit den rund 340 Bürgern am Montagabend, als Oberbürgermeister Fritz Kuhn mit seinen Kollegen die Anliegen aufnahm.

Zum Kelterplatz hatte OB Kuhn bereits in seiner Eingangsrede gesagt, dass er sich für eine schnelle Umsetzung einsetze. Planungsmittel seien bewilligt, nun müsse der Gemeinderat die weitere Umsetzung befürworten und weitere Gelder freigeben. Dennoch gab es Kritik von Hofenern wegen mangelnder Beteiligung der Bürger und an der Auswahl der Landschaftsarchitekten. OB Kuhn und Baubürgermeister Peter Pätzold wiesen die Kritik zurück. Kuhn sagte, dass er sich dafür einsetzen werde, dass im nächsten Haushalt Mittel zur vertieften Planung eingestellt werden. Der Vorschlag der G2 Landschaftsarchitekten mit den zwei Ebenen sei gut, um den Platz richtig zu bespielen.

Was fehlenden bezahlbaren Wohnraum in Stuttgart betrifft, so verwies Kuhn auf die Planungen in der Mönchfeld-/Balthasar-Neumann-Straße in Freiberg und in der Mittleren Wohlfahrt in Hofen. „Wir brauchen die Baugebiete“, so Kuhn, „sie sind auch für junge Familien wichtig. Zum Thema Schafhaus äußerte er sich zurückhaltend: „Ich sehe niemanden im Gemeinderat, der sagt, das sollen wir bauen“, so Kuhn. Auch die SPD äußere sich hier nicht richtig, erklärte der OB. Er werde aber die Frage im Wohnungsausschuss nochmals stellen, kündigte er an. Ein Bürger unterstützte Kuhn in seiner Skepsis wegen eines möglichen Baugebiets Schafhaus. Eine große Rolle in der Diskussion spielte das Thema Verkehr: Verbesserungen in der Arnoldstraße an der Ampel, Tempo 30 auf die Straße, eine bessere Ampelschaltung an der Wilnaer Straße wurden ebenso gefordert. Auch wurde eindringlich nach der Forderung von Tempo 30 in der Alten Aldinger Straße gefragt und auf die jahrelange Forderung verwiesen. „Wann kommt denn nun das gesamte Verkehrskonzept für Mühlhausen?“, wollte ein Bürger wissen. Auch wurde der Schleichverkehr etwa vom Sonnenhof über den Weidenbrunnen und den Meierberg, in der Arnoldstraße aber auch in Hofen in der Scillawald- und der Wagrainstraße moniert, die Parklösung im Weidenbrunnen aber gelobt. Ein Anwohner forderte alle Hauptstraßen mit Tempo 50 und alle Nebenstraßen mit Tempo 30. Bürgermeister Martin Schairer verwies darauf, dass es nachwievor individuelle Tempo-30-Regelungen gebe, es hier unterschiedliche Forderungen gebe. Und etwa an Steigungsstrecken Tempo 40 umweltschonender sei als Tempo 30. In der Kormoranstraße in Neugereut wurde Tempo 40 gefordert. Schairer will es überprüfen lassen. Bürgermeister Peter Pätzold versprach, dass im Frühjahr kommenden Jahres der Bereich Mönchfeld-/Arnoldstraße und das Vorfeld der Versammlungshalle vorgestellt würden.

Anwohner berichteten vom Lärm der Stadtbahnen an der Kurve und von nächtlichem Musiklärm von Ausflugsschiffen an der Hofener Wehrbrücke. Auch Müllprobleme wurden kritisiert: Ablagerungen am Max-Eyth-See, unerlaubtes Grillen direkt in Ufernähe. „Die Stadt ist in der Pflicht, hier klare Regeln zu setzen“, so eine Frau, die auch das Lagern direkt am See unterbinden will. Die Stadt solle hier zwei Zonen einrichten. Bürgermeister Dirk Thürnau erklärte, dass hier an die Wegwerfmentalität der Bürger appelliert werden müsse. So viel Personal könne die Stadt gar nicht einsetzen, um den vielen Müll ständig zu beseitigen. In der Kritik standen auch rücksichtslose Radfahrer am Max-Eyth-See. Nach der Wegbeleuchtung beim Ruderclub und der Golf Driving Range wurde gefragt. Diese sei genehmigt und werde im Herbst kommen, so Thürnau.

Beim Thema Kita-Plätze kritisierte ein Anwohner, dass die Kita Ibisweg geschlossen und neu gebaut werde. Er habe dort einen Platz gehabt, sei aber über die Schließung nicht informiert worden. Bürgermeisterin Isabel Fezer entschuldigte sich. Auch gestand sie, dass es im Stadtbezirk an Kita-Plätzen mangele. Aber auch Erzieherinnen fehlten in der Stadt. Die Stadt arbeite an einem Konzept zur Besserung der Lage.