(if) - Die katholische Kirche St. Johannes M. Vianney soll abgerissen und neu gebaut werden. Darüber informierten Vertreter des Stadtdekanats, des Kirchengemeinderats und des Caritasverbands den Bezirksbeirat Mühlhausen.
Diesen Plänen voraus geht ein langer Planungsprozess, der schon 2010 begonnen hat, wie Alexander Schmidt, Leiter der Abteilung Bauen & Liegenschaften vom Katholischen Stadtdekanat Stuttgart erklärte. Alles begann im Juni 2010 mit einer Anfrage des Jugendamtes, den Kindergarten der Gemeinde in Mönchfeld von einer auf vier Gruppen zu erweitern, wie auch Martina Siegl, zweite Vorsitzende des Kirchengemeinderats von St. Johannes Maria Vianney erläuterte. Es gab Gemeindeversammlungen, bei der die Neukonzeption vorgestellt wurde. Im Oktober 2013 erteilte Bischof Fürst die Zusage für eine Umwidmung, denn die Hälfte des Kirchengeländes soll verkauft werden. Und im September 2014 entschied sich der Kirchengemeinderat für den Neubau aus Kosten- und Energiekosten-Gründen, wie Siegl erläuterte. Auch der Architekt der Kirche habe vom Umbau abgeraten.
Im Sommer 2015 wurde der Auslobungstext für den Architekten erstellt. Schmidt erklärte, dass das Grundstück komplett freigeräumt werde. Alle Gebäude werden abgerissen. Die Kirche biete bisher Platz für 500 Personen, danach für rund 100 Personen. Es werde statt eines Gemeindesaals zwei kleinere 80 Quadratmeter Räume geben und ein kleines Pfarrbüro.
Der zweite Bauherr werde auf dem Gelände der Caritasverband sein, so Schmidt. Es werden dort Seniorenwohnungen und eine Kindertagesstätte mit vier Gruppen erstellt. Träger der Kita werde die katholische Kirche sein.
Zur Verwirklichung des Vorhabens muss der Bebauungsplan geändert werden. In den Prozess wird auch der Bezirksbeirat und der Gemeinderat mit eingebunden. Für die Neubauten werden fünf Büros eingeladen und 15 Architekturbüros gelost, so Schmidt.
Der Zeitplan sehe vor, dass der Architektenwettbewerb im Herbst stattfinde, im Februar 2017 das Preisgericht tage, dann der Bebauungsplan geändert werde, der dann bis 2019 fertig sein soll. Mit einem Baubeginn wird im Jahr 2020 gerechnet und Fertigstellung 2022/23.
Bezirksvorsteher Ralf Bohlmann erklärte: „Für den Wochenmarkt hoffe ich nicht, dass es zu spät ist.“ Fragen aus dem Bezirksbeirat kamen zur pastoralen Übergangszeit. Siegl erklärte, dass es Möglichkeiten bei der evangelischen Kirche gebe und in St. Ulrich, unterzukommen. Auch sei ja noch nicht klar, wann und ob das Gemeindehaus abgerissen werde.