Die Verlängerung der Stadtbahnlinie U 12 ist weit gediehen. Die Inbetriebnahme der Strecke bis Remseck soll zum Winterfahrplan erfolgen. Foto: Rehberger Foto: Rehberger - Rehberger

Von Edgar Rehberger

„In Münster kann man jederzeit auf die Straße gehen.“ Thomas Engelhardt, Leiter des Polizeireviers Martin-Luther-Straße, legte dem Bezirksbeirat Münster die beste Polizeistatistik seit zehn Jahren vor. „Man muss dem Stadtbezirk gratulieren.“ Weniger erfreut war das Gremium über das Aus des Polizeipostens in der Duisburger Straße. Die Schließung zum Jahresende wurde „mit großem Bedauern“ zur Kenntnis genommen.

Gegenüber 2008, als 339 Straftaten in Münster erfasst wurden, gab es im vergangenen Jahr 205, davon wurden 117 aufgeklärt. Bei den so genannten Rohheitsdelikten war der Rückgang besonders deutlich. Von 60 im Jahr 2013 auf 31 im vergangenen Jahr. Fünf Einbrüche mit schwerem Diebstahl aus Wohnungen wurden gemeldet, drei Mal wurde mitten am Tag in Wohnungen eingestiegen. Die Polizei investiere, so Engelhardt, in diesen Bereich viel Energie, aber es sei schwer, die Täter zu erwischen. „Sie sind mobil und organisiert. Ein Großteil reist aus dem Ausland an.“ 45 Straftaten wurden 2015 festgestellt, 2009 waren es noch 109. 23 Sachbeschädigungen und acht Drogendelikte listete Engelhardt auf. Im Bereich Straßenkriminalität gab es 29 Fälle. Der Höchstwert stammt aus dem Jahr 2012 mit 72. „Das ist eine sehr günstige Entwicklung.“ Das zeige, dass die Bevölkerung sensibilisiert sei und gegenseitig auf sich achte, freute sich Bezirksvorsteherin Renate Polinski. Auch die Unfallzahlen, berichtete der Revierleiter, seien auf niedrigem Niveau geblieben. Auf Münsters Straßen ereigneten sich im Vorjahr 47 Unfälle, 2014 waren es 61. Eine Person wurde dabei schwer verletzt. Unfallschwerpunkt ist die Kreuzung Bottroper/Löwentorstraße. Dort ist derzeit die Baustelle zur Stadtbahn U 12 mit immer wieder geänderter Verkehrsführung. „Das wird sich wieder beruhigen“, ist Engelhardt überzeugt.

Nicht erfreut war der Bezirksbeirat über das Ende des Polizeipostens in der Neckarvorstadt. Zum Ende des Jahres läuft der Mietvertrag aus. Die Polizei müsse mit immer weniger Geld auskommen. „Unsere Finanzverwaltung hat beträchtliche Kosten.“ Daher mussten Wirtschaftlichkeitsüberlegungen angestellt werden. Beim Blick auf die Kriminalitätsbelastung - im Bereich Hallschlag wurden 2014 insgesamt 533 Straftaten erfasst, im Bereich Neckarvorstadt 400 - liege der Schwerpunkt Richtung Hallschlag. „Die Wahl für den Posten Hallschlag ist daher folgerichtig“, sagt Engelhardt. Der Posten werde personell aufgestockt, von derzeit fünf, auf „sechs bis sieben Beamte“, je nach möglichem Umbau. Die derzeitige Garage soll zum Büro werden.

Der Posten im Hallschlag ist dann für den Stadtbezirk Münster zuständig. Die dritte Änderung für Münster seit 2004. Damals wurde der Posten in Münster geschlossen, was auch eine Unterschriftenaktion nicht verhindern konnte. Stuttgarts kleinster Stadtbezirk wurde polizeilich dann vom 13. Polizeirevier Duisburger Straße betreut. Im Zuge der Polizeireform wurde aus dem Polizeirevier 2009 ein Polizeiposten, der zum Jahresende geschlossen wird. Den Hinweis von Engelhardt, der Posten in der Rostocker Straße sei mit dem Bus und künftig mit der U 12 von Münster erreichbar, ließ der Bezirksbeirat nicht gelten. „Münster hat keine Haltestelle der U 12“, machte CDU-Sprecher René Hildebrandt deutlich.