Den Geschädigten des Hochwassers vom 25. Juni soll geholfen werden. Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt übernimmt die Haftung und erklärte, dass es für die Schäden aufkommen will. Foto: Mönter Quelle: Unbekannt

Von Iris Frey

Nach dem Hochwasser am 25. Juni in Hofen hat der Bund gegenüber unserer Zeitung mitgeteilt, dass er die Haftung übernimmt und die Schäden ausgleichen will, die durch die Flut entstanden sind. „Dies wird von den Betroffenen sicher mit Erleichterung aufgenommen werden und kann zur weiteren Entspannung der Situation beitragen“, so Bezirksvorsteher Bohlmann gestern.

Bezüglich der durch eine technische Störung am Wehr Stuttgart-Hofen verursachten Überschwemmung am 25. Juni erklärte nun die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV), dass die Ersatzansprüche der Geschädigten grundsätzlich - im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben (§ 823 BGB) - anerkannt werden, teilt Claudia Thoma von der Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Generaldirektion des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes in Bonn mit. „Die Geschädigten haben also grundsätzlich einen Anspruch auf Schadenersatz“, so Thoma. Der jeweilige Umfang der Ersatzansprüche werde durch zwei Sachverständige begutachtet, die bereits vom WSA Stuttgart beauftragt wurden. Die Geschädigten werden vom WSA Stuttgart schriftlich informiert, mit der Bitte, sich direkt mit den beauftragten Sachverständigen in Verbindung zu setzen. Über eine finanzielle Soforthilfe in Form von Abschlagszahlungen wird in Abstimmung mit den Geschädigten entschieden.

In der Zwischenzeit war beim Bezirksamt Mühlhausen keine existenzgefährdende Situation gemeldet worden, erklärt Bezirksvorsteher Ralf Bohlmann. „Wenn es im Einzelfall etwas gäbe, würden wir schauen, was möglich ist.“ Die Lage bei den Versicherungen habe sich relativiert, erklärt der Bezirksvorsteher. Einige Versicherungsvertreter seien unterwegs gewesen, wie er vor Ort gesehen habe. Es gebe Zusagen für kleinere Beträge und Trockenmaschinen.

Am 25. Juni waren Bewohner in Hofen von einer Flutwelle in der Nacht überrascht worden, die sich beim Hofener Wehr im Bereich des DLRG und auf der anderen Seite in der Scillawaldstraße ergoss. Ursache war ein technischer Defekt am Wehr. Durch plötzlich auftretendes Hochwasser im Bereich oberhalb Plochingens konnte das Wehr in Hofen nicht mehr von Obertürkheim aus ferngesteuert bedient werden. Es hatte eine Störung ausgelöst, die vor Ort behoben werden musste. In der Zeit war der Ortsteil überflutet worden. Elf Häuser und 25 Fahrzeuge waren betroffen. In der Zwischenzeit wurde eine hohe Pappel entfernt, die am Wehr stand und deren Wurzeln vom Wasser freigespült wurden. Vergangenes Wochenende waren die CDU-Bezirksbeiräte Johannes Schlichter, Thomas Fuhrmann und die CDU-Bundestagsabgeordneten Karin Maag vor Ort. Fuhrmann erklärte, die Feuerwehr habe erst Unterschriften von den Betroffenen eingeholt, bevor sie auspumpten, dass sie die Kosten tragen. „Wir wollen mit der Feuerwehr sprechen“, so Fuhrmann. Die SPD hatte die Stadt in einem Antrag aufgefordert, mit schnellen und unbürokratischen Krediten zu helfen. Für Einzelfälle sei das Bezirksamt bereit, sich zu kümmern, so Bohlmann. Dabei könne es sich nur um kurzfristige Maßnahmen handeln. Die Versicherungen seien der erste Ansprechpartner. Die Stadt würde aktiv, wenn es zu Extremsituationen käme. Bisher sei ihm nichts zu Ohren gekommen. Das Bezirksamt sei mit den meisten Betroffenen in Kontakt. Die Betroffenen wüssten, wohin sie sich wenden können. Auch der Oberbürgermeister und die anderen Bürgermeister seien informiert, so Bohlmann. Zu den Gebühren der Feuerwehr erklärte der Bezirksvorsteher, dass sie auf Wunsch der Betroffenen tätig werde. Oft würde hinterher nicht gezahlt, deshalb die Unterschriften vorher. Er erklärt, dass Ablauf und Alarmpläne optimiert werden müssten. Der Antrag des Bezirksbeirat und die Lobbyarbeit im Hintergrund habe sicher zur Beschleunigung der Klärung mit beigetragen, so Bohlmann.