Eberhard Müller, Peter Hinderer, Norbert Feinäugle, Gudrun Kupka, Wilhelm König, Hannelore Jouly, Hans-Peter Fischer (v.li.) Archiv Foto: ’ s Dudelsäckle Quelle: Unbekannt

Es ist nicht der erste Besuch von Oberbürgermeister Fritz Kuhn in Mühlhausen, aber der erste bei einer Einwohnerversammlung. Heute Abend stehen er und weitere Bürgermeisterkollegen in der Turn- und Versammlungshalle den Einwohnern Rede und Antwort zu allen drängenden Problemen.

Von Iris Frey

Seit der letzten Versammlung vor sieben Jahren hat sich einiges getan. Doch einige Themen sind auch geblieben: der Ortseingang mit seinen Staus auf der Aldinger und Mönchfeldstraße beispielsweise. Auch die Online-Befragung, die es erstmals zu einer Einwohnerversammlung gab, zeigte, dass das Interesse an der Verkehrsentwicklung groß ist. Die Einrichtung der Linie U 12 bietet eine Verkürzung der Fahrtzeit in die City, dadurch kann den Autofahrern ein Anreiz zum Umstieg auf die Bahn geschaffen werden, sagt Bezirksvorsteher Ralf Bohlmann. Er hofft, dass dies viele Autofahrer nutzen. Es würde zur Entlastung des kritischen Verkehrsknotenpunktes beitragen. Erfreulich ist, dass es erste Pläne für eine Umgestaltung des Platzes vor der Turn- und Versammlungshalle gibt. Noch immer unklar: das potenzielle Neubaugebiet Schafhaus.

In Hofen gab es zuletzt einen großen Hochwasserschaden, mit dessen Beseitigung die Bewohner immer noch beschäftigt sind. Zu existenzbedrohenden Notlagen sei es Gott sei dank aber nicht gekommen, so Bohlmann. Außerdem warten die Bürger auf eine baldige Umsetzung der Pläne für einen erneuerten Kelterplatz. Seit Jahren wird über ein Besucherlenkungskonzept am Max-Eyth-See gesprochen, mehr jedoch nicht. „Dieser Wunsch besteht aber nach wie vor“, weiß der Bezirksvorsteher. Es gebe dazu auch Anträge aus dem Gemeinderat. Er hoffe, dass im Laufe des kommenden Jahres dazu eine tragfähige Lösung gefunden werde. Die Mittlere Wohlfahrt soll bebaut werden. Ein Bebauungsplan wird vorbereitet. Es gibt jedoch Einwände der Bürger. „Der Auslegungsbeschluss wird für Anfang 2017 vorbereitet“, so Bohlmann.

Die ersten Flüchtlinge kamen 2015 nach Hofen, in diesem Jahr nach Neugereut. In Freiberg verzichtet die Stadt auf den Bau von Unterkünften, da die Zahlen abnehmen. In Neugereut schreitet der Bau des Bürgerhauses in Verbindung mit der Erneuerung des Kinder-und Jugendhauses voran.

Auch im Einkaufszentrum gibt es Neuerungen: So sollen die Wege verbessert werden. Im Rahmen der Sozialen Stadt sind zahlreiche Spielplätze erneuert worden und die Arche der Mobilen Jugendarbeit wird ebenfalls neu gebaut. „Es gibt noch ein paar Projekte, die in der Warteschleife stehen“, weiß Bohlmann. So etwa der Steg über den Seeblickweg. Auf Höhe der Einmündung Wildgansweg soll zudem auf beiden Straßenseiten eine Haltestelle für die Buslinie 54 bis Anfang kommenden Jahres eingerichtet werden.

In Mönchfeld gab es kurz vor den Sommerferien eine Hiobsbotschaft: Der Wochenmarkt, der auf Betreiben des Bezirksvorstehers, der Wirtschaftsförderung, der Märkte Stuttgart und OB Fritz Kuhn installiert wurde, hört wieder auf. „Die Bürger fanden das Angebot der frischen, regionalen Produkte zwar positiv, haben dort aber leider nicht eingekauft“, so Bohlmann. Es seien letztendlich zu wenige gewesen, die regelmäßig das tolle Angebot genutzt hätten. Dabei habe auch eine Rolle gespielt, dass im Vergleich zu den Discountern frische und haltbare Waren auch einen höheren Preis hätten. Letztendlich hätten die Beschicker aufgrund des zu geringen Umsatzes den Markt aufgeben müssen. Nachdem der Wochenmarkt gescheitert ist, werde es auf absehbare Zeit auch keine weiteren Versuche dort geben, meint Bohlmann.

Große Veränderungen stehen an mit dem Abriss und Neubau des katholischen Zentrums der Kirche St. Johannes Vianney. „Dies bietet für diesen kleinen Teil am Rande des Mönchsteinplatzes eine Aufwertung“, so Bohlmann. Hier sieht er eine kleine Chance, den Platz wieder zum Leben zu erwecken.

In Freiberg findet dieses Jahr keine Kirbe statt wegen des Einspruchs von Verdi. Die Kirbe sei schon seit zwei Jahren nicht mehr möglich gewesen, sagt der Schultes. Die Organisation sei zu aufwendig gewesen. Es sei bedauerlich, dass die Veranstaltung ausfallen müsse.

Stadtbezirk in zahlen

Der Stadtbezirk Mühlhausen mit seinen derzeit 25 642 Einwohnern besteht aus fünf sehr unterschiedlichen Stadtteilen. Mühlhausen ist seit 1933 Teil der Stadt Stuttgart und hat derzeit 3200 Einwohner. Hofen ist seit 1922 Teil der Stadt Stuttgart und hat derzeit 4200 Einwohner. Derzeit leben 2800 Einwohner in Mönchfeld. Mit 7400 Einwohnern ist Freiberg der zweitgrößte der Stadtteile Mühlhausens. Heute leben 8500 Menschen in Neugereut. In Mühlhausen liegt das Durchschnittsalter der Einwohner bei 45,3 Jahren, in der Gesamtstadt bei 41,9. Die Zahl der Senioren über 75 Jahren liegt mit 13,3 Prozent über dem Durchschnitt. Der Anteil der Haushalte mit Kindern liegt mit 20,2 Prozent über dem gesamtstädtischen Durchschnitt. Seit 2009 ist die Zahl der Kinder unter drei Jahren um neun Prozent gestiegen.