(red) - Mehr als 700 Haushalte der Landeshauptstadt hatten sich im Rahmen des Projektes „Stadt mit Energieeffizienz SEE“ dazu bereiterklärt, ihren Energieverbrauch offenzulegen und so Daten für den Maßnahmenkatalog des Energiekonzepts der Stadt Stuttgart geliefert. Denn laut Umweltbürgermeister Peter Pätzold liegt hier ein großes Einsparpotenzial vor.

Mit Interviews in den Haushalten wurden nicht nur die Verbrauchszahlen des Stromzählers oder der Heizung abgelesen, sondern auch das Verhalten der Haushaltsmitglieder abgefragt und die technische Ausstattung zu erfasst. Jeder Haushalt erhielt als Ergebnis dieser Befragung eine persönliche Beratungsmappe mit der Auswertung der Energieverbräuche aus den Bereichen Gebäude, Heizung, Strom und Mobilität sowie eine Auflistung von individuellen Einsparmöglichkeiten.

Bürgermeister Peter Pätzold wies darauf hin, „dass die Stuttgarter Haushalte mit einem Anteil von 33 Prozent am Gesamtenergieverbrauch der Stadt zusammen mit der Industrie der größte Energieverbraucher sind“. Entsprechend groß sei auch das Einsparpotenzial. Der Leiter des Projekts, Dr. Jürgen Görres von der Abteilung Energiewirtschaft des Amts für Umweltschutz, stellte die Ergebnisse der Befragung vor. Allein der Tausch der veralteten Heizungspumpe lohne sich für 80 000 Haushalte und spare jährlich 118 Gigawattstunden (GWh). In 210 000 Haushalten könnten durch einen Tausch von alten Glühlampen in sparsame LED-Lampen 19 GWh pro Jahr eingespart werden. Hochgerechnet auf alle Stuttgarter Haushalte ergibt sich ein theoretisches Einsparpotenzial von rund 1800 GWh pro Jahr, wenn all Haushalte alle Energiesparmaßnahmen umsetzen.

Die am Projekt beteiligten Institutionen erhoffen sich von der Befragung und den noch ausstehenden Ergebnissen eines Monitorings weitere Infos, um gezielt Maßnahmen für das Energiekonzept der Stadt entwickeln zu können. 150 Haushalte hatten sich darüber hinaus bereit erklärt, eine Auswahl aus den vorgeschlagenen Maßnahmen binnen eines Jahres umzusetzen. Hierbei gab es eine Präferenz für den Austausch von Glühlampen gegen energiesparende LED-Lampen oder einfache Maßnahmen, wie der Absenkung der Raumtemperatur in der Nacht oder das Schließen der Rollläden. Auch Ergebnisse dieser Befragung und die Rückmeldung der Haushalte dienen dazu, die Maßnahmen des Energiekonzepts zu optimieren.