Bezirksvorsteher Ralf Bohlmann überreicht Emilie Hammer zum runden Geburtstag eine Urkunde. Foto: Gökalp Quelle: Unbekannt

(erg) - Vor 100 Jahren wurde Emilie Hammer in Dresden geboren. Zur Feier ihres runden Geburtstags gratulierte Bezirksvorsteher Ralf Bohlmann und überbrachte Glückwünsche von Oberbürgermeister Fritz Kuhn und Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Bei der Gelegenheit erzählte die Jubilarin aus ihrem bewegten Leben, insbesondere von einem Ereignis an ihrem 28. Geburtstag während des Zweiten Weltkriegs.

Ihr Geburtstag ist für Emilie Hammer aus zwei Gründen ein wichtiges Ereignis. Im Jahr 1945 entging sie dank ihrer Geburtstagsfeier der Bombardierung in Dresden. Sie hatte sich an dem Tag von der Arbeit ausnahmsweise freistellen lassen. „Glücklicherweise ist an dem Tag die Straßenbahn noch gefahren, denn dadurch konnten meine Gäste schnell wieder nach Hause“, erinnert sie sich. Die zwei Angestellten in dem Pharmaunternehmen, die Dienst hatten, überlebten den Angriff nicht. Bei den Bombardierungen zwischen dem 13. und dem 15. Februar 1945 sind in Dresden knapp 25 000 Menschen gestorben. „Mich hätte es auch erwischt, hätte ich gearbeitet“, sagt die Jubilarin heute.

Die Kriegsjahre waren für sie in vielerlei Hinsicht sehr bewegt. Ihr erster Ehemann ist nach dreijähriger Ehe im Jahr 1940 an einer Blutvergiftung gestorben. Das Leben ging für sie dennoch weiter und sie hat sich nicht unterkriegen lassen. Im Jahr 1949 heiratete sie erneut. Aus dieser Ehe ging im Jahr 1950 ihr einziges Kind hervor. Seit dem ist die Familie um zwei Enkel und einen Urenkel gewachsen.

Im Jahr 1978 ist sie nach ihrer Rente erstmals nach Westdeutschland gezogen. Sie lebte zunächst in Paderborn. Erst im Jahr 1987 zog sie in ihre heutige Wohnung in Neugereut. Im Osten arbeitete sie in der Verwaltung eines Pharmaunternehmens und anschließend eines Chemiehandels in Dresden. Im Rentenalter blieb sie in vielerlei Hinsicht aktiv. Beispielsweise im ökumenischen Gemeindezentrum oder im Bürgerverein Neugereut.

Das Geheimnis ihres hohen Alters könnte ihre tägliche Routine sein. Sie verlässt jeden Tag das Haus, und geht zum Mittagessen ins Pflegeheim St. Moritz. „Danach mache ich immer noch einen Spaziergang“, sagt sie. Zu Ihren 100. Geburtstag hat sie Freunde und Familie an den Max-Eyth-See eingeladen und dort mit allen gefeiert.