Kinder sollen beim Übergang von einem Hilfesystem in ein anderes nicht „verlorengehen“. Beim Fachvormittag sollen entsprechende Impulse gesetzt werden. Foto: dpa Quelle: Unbekannt

(red) - Kinder sollen beim Übergang von einem Hilfesystem in ein anderes nicht „verlorengehen“. Nur wenn die Übergänge zwischen den derzeit „versäulten“ Systemen in Stuttgart weicher gestaltet werden, ist Unterstützung langfristig stabil. Am 17. Februar wollen die Träger von Sonnenkinder - der Caritasverband für Stuttgart, das Marienhospital und die St. Anna Klinik - mit einem Fachvormittag einen entsprechenden Impuls setzen.

Im Fokus wird dabei die Frage stehen, wie die Hilfesysteme gestaltet werden sollten, damit Kinder während der gesamten Zeit ihres Heranwachsens die notwendige Unterstützung erhalten. „Wir brauchen dringend eine enge Zusammenarbeit zwischen Gesundheitswesen, Jugendhilfe und Schulsystem“, fordert Armin Biermann, Leiter der Kinder- und Jugendhilfe bei der Caritas. Wie Kooperationen zwischen Systemen gelingen können, beweist das Projekt „Sonnenkinder - Gesund und geborgen aufwachsen in Stuttgart“ seit fünf Jahren: Ein interdisziplinäres Team aus Fachkräften und ehrenamtlichen Patinnen unterstützt seit 2012 Familien nach der Geburt eines Kindes bei der Bewältigung ihres Alltags. Gesundheitssystem und Jugendhilfe arbeiten dabei Hand in Hand.

Die wissenschaftliche Begleitung durch das Institut für angewandte Sozialwissenschaften (IfaS) der Dualen Hochschule Baden-Württemberg hat eindrucksvoll den großen Bedarf an diesen Hilfen und den Erfolg des Projektes belegt. Er hat maßgeblich dazu beigetragen, dass wesentliche Teile des Konzept am 1. Januar 2016 von ursprünglich zwei Kliniken auf nun alle Stuttgarter Geburtskliniken ausgeweitet und die Finanzierung durch die Stadt Stuttgart gesichert wurde.

„Das ist zwar sehr erfreulich“, sagt Biermann, „reicht aber für eine nachhaltige Förderung und Entwicklung der Kinder nicht aus“. Er will deshalb ein durchgängiges und durchlässiges Unterstützungsangebot für Kinder und Jugendliche von der Geburt bis zum Eintritt in die Berufsausbildung erreichen. „Für die Entwicklung einer stabilen Persönlichkeit braucht es ein Netzwerk zur Förderung, Unterstützung, Bildung, Partizipation und Schutz“. Anlässlich der Feier zum fünfjährigen Bestehen des Projektes „Sonnenkinder - Gesund und geborgen aufwachsen in Stuttgart“ soll das derzeitige Hilfesystem weiter gedacht werden.

Der Fachvormittag: „5 Jahre Sonnenkinder - Feiern und Weiterdenken“ findet am Freitag, 17. Februar, von 9 bis 11.30 Uhr im Marienhospital, Böheimstraße 37, statt.