Der größte Lärmverursacher ist der Straßenverkehr. Ab 55 Dezibel ist mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu rechnen. 15 000 Anwohner sind nachts sogar mehr als 60 Dezibel ausgesetzt. Archiv Foto: Steegmüller Quelle: Unbekannt

(erg) - Die Freiwillige Feuerwehr (FFW) Münster quält sich schon seit Jahren mit einem zu kleinen Gelände für ihre Gebäude in der Nagoldstraße herum. Zu wenig Platz zum Üben und für die Verwaltung. Wegen eines negativen Lärmgutachtens für die Erweiterung des Gebäudes in der Nagoldstraße sucht man nach einem neuen Gelände.

„Die Lärmquellen kommen zum einen von der Feststellbremse der Fahrzeuge und zum anderen von dem Zuknallen der Türen“, sagte Tobias Merz, Abteilungskommandant der FFW Münster. Betroffen vom Lärm sind die angrenzende Gemeinschaftsschule und die Anwohner. Das negative Lärmgutachten gab nun Anlass, dass die Freiwillige Feuerwehr freiwillig eine neue Heimat sucht. Eine Aufgabe, die mit einigen Hindernissen verbunden ist.

Um als Sitz der Freiwilligen Feuerwehr in Frage zu kommen, müssen laut Merz einige grundlegende Bedingungen erfüllt sein. Zum einen muss der Ort zentral liegen, um ihn bei Einsätzen schnell zu erreichen. Zum anderen sei es wichtig, dass das Gelände groß genug ist, um Platz für Fahrzeuge, Übungsgelände und ein Büro zu haben, damit nicht dieselben Probleme wie im alten Gebäude auftauchen.

Um bessere Rahmenbedingungen für die FFW zu erreichen, hat die CDU-Gemeinderatsfraktion bereits einen entsprechenden Antrag gestellt. Zu den Bereichen, die verbessert werden sollen, zählen die Dienstbekleidung, bessere Bedingungen zur Fortbildung, bessere Ausstattung bei Gerätehäusern und Fahrzeugen und Unterstützung bei der Nachwuchsgewinnung. Nicht nur die FFW Münster ist betroffen.

Auch die Freiwillige Feuerwehr Mühlhausen beklagt sich seit längerem über fehlende Mittel.„Wir haben bisher jeder nur einen Satz Dienstkleidung“, sagte Ulrich Klopfer, Abteilungskommandant der FFW Mühlhausen. Probleme entstünden dann, wenn die Kleidung im Einsatz kontaminiert würde und bis zum nächsten Einsatz nicht rechtzeitig gereinigt werden könne.

Die unzureichenden Übungsplätze machen es den Feuerwehrleuten schwer, den realen Einsatz zu üben. Genug Platz ist wichtig, um Übungsszenarien nachzustellen. „In den siebziger Jahren durften wir noch mit Benzin alte Abbruchgebäude zu Übungszwecken anzünden und wieder löschen“, sagte ehemaliger Leiter der Feuerwache Bad Cannstatt Rolf Hohl. Dies hat sich jedoch geändert. Laut Tobias Merz dürfe man heutzutage wegen der Feinstaubbelastung keine kontrollierten Feuer mehr legen. Reale Szenarien können jedoch in speziellen Einrichtungen geübt werden. Dies kostet jedoch ebenfalls Geld.