Die Initiative Kochelseeweg wendet sich dagegen, dass der Kochelseeweg die einzige Zufahrt zu dem geplanten neuen Wohngebiet in der Mittleren Wohlfahrt sein soll. Sie fordern auch eine Zufahrt über den Hopfenseeweg.Archiv Foto: Frey Quelle: Unbekannt

(if) - Die Planungen für die Mittlere Wohlfahrt gehen weiter. Dort sollen rund 90 Wohneinheiten gebaut werden. Im Herbst soll der Bebauungsplan ausgelegt werden, kündigt Heinrich Sonntag vom Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung an.

Im Dezember vergangenen Jahres war deutlich geworden, dass es auf dem Baugebiet felsigen Untergrund gibt (wir berichteten). „Der Fels hat uns ein bisschen überrascht“, sagt Sonntag. Das hätte er nicht erwartet. Das bedeute, dass bei den Planungen, die Tiefgaragen erfordern, man dies nicht machen könne. Deshalb musste der Entwurf an diese Situation angepasst werden, erklärt Sonntag. „Wir sind mit der Erschließungsplanung soweit. Wie Alexander Patzerat vom Am für Stadtplanung und -erneuerung erklärt, ist ein Ingenieurbüro für die Erschließungsplanung beauftragt worden. Auch das Ergebnis des Baugrundgutachtens liege vor.

Im Herbst soll es eine öffentliche Auslage geben und der Plan im Bezirksbeirat und den Ausschüssen vorgestellt werden“, so der Stadtplaner. Es werde eine Bürgerbeteiligung geben. Die Zahl der Wohnungseinheiten, ungefähr 90, werden nach wie vor geplant. So sollen Doppel- und Reihenhäuser, Stadtvillen entstehen und Sammelpunkte für Stellplätze der Häuser. „Der Wohnungsmix ist so geblieben“, so Sonntag. Es werde einen großen Anteil an städtischem Wohnbauprogramm geben. Da werde es geförderten Wohnungsbau mit Mietwohnungen geben. Sonntag rechnet mit etwa 50 Prozent sozialen Mietwohnungen. Wenn der rechtsverbindliche Plan fertig sei, werde das Umlegungsverfahren vollendet.

Die Initiative Kochelseeweg hat bereits Einspruch gegen die geplante Bebauung eingelegt (wir berichteten) und will den Einspruch bei Bedarf erneuern. Der Einspruch gegen erfolgte mit Schreiben vom 6. Mai 2014. Bestätigt wurde der Einspruch mit Schreiben der Stadt Stuttgart von Baubürgermeister Matthias Hahn vom 6. Juni 2014. Darin wurde mitgeteilt, dass aufgrund der Aussagen von Gutachten, die während eines Bebauungsplanverfahrens erstellt werden und unter Berücksichtigung der Einspruchskriterien der Interessengemeinschaft Kochelseeweg gegen das Bauvorhaben Mittlere Wohlfahrt in Hofen“ das Verfahren beurteilt werde. Über den Einspruch wurde bisher nicht entschieden.

Auch war zwischenzeitlich von neuen Artenschutzgutachten und neuem Umweltbericht die Rede. Dies hatte die Interessengemein-schaft Kochelseeweg gegen das Bauvorhaben Mittlere Wohlfahrt gefordert. Dazu ist bisher nichts bekannt. Die Interessengemeinschaft lehnt eine Bebauung der Mittleren Wohlfahrt nach wie vor grundsätzlich aus mehrfach veröffentlichten und in dem schriftlichen Einspruch geäußerten Gründen ab wie Klima-, Frischluftschneise-, Umwelt-, Natur-, Tier-, Lärm- und Grünflächenschutz. Insbesondere die geplanten Zu- und Abfahrtswege zu dem geplanten Neubaugebiet ausschließlich über den Kochelseeweg werden abgelehnt, zumal auch über den Hopfenseeweg Zu- und Abfahrtsmöglichkeiten bestehen, wie bereits am Hopfenseeweg erstellte Gebäude belegen, so die Interessengemeinschaft.