Unschönes Bild am Max-Eyth-See. Bei der Zufuhr von Eisenchlorid zur Verbesserung der Wasserqualität sorgte ein korrodiertes Rohr für die Bildung von Eisenflocken. Foto: 7aktuell.de/Herlinger Quelle: Unbekannt

Von Edgar Rehberger

Appetitlich sieht anders aus. Am Mittwochabend entdeckten Spaziergänger am Ufer des Max-Eyth-Sees eine rötlich-braune Brühe und alarmierten die Polizei. Vertreter des Umweltamtes gaben nach einer Untersuchung Entwarnung: Es bestehe keine Gefahr für Mensch und Umwelt. Bei den derzeitig durchgeführten Maßnahmen zur Verbesserung des Sauerstoffgehaltes wird dem See Eisenchlorid zugeführt. Ein korrodiertes Rohr hat für die Verfärbung gesorgt.

Im vergangenen Jahr kippte der Max-Eyth-See um. Der heiße Sommer hatte zu vermehrter Algenbildung geführt. Nach einem Temperatursturz im September starben die Algen ab, banden Sauerstoff, so dass zahlreiche Fische verendeten (wir berichteten). Tagelang wurde Sauerstoff in den See gepumpt, das Wasser aufgewirbelt. Die Wasserqualität wurde anschließend untersucht und weitere Maßnahmen eingeleitet. Vergangene Woche starteten die Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserqualität. Dabei wird dem See von einem Container über ein Rohr Eisenchlorid zugeführt. „Dieses Rohr ist korrodiert, es kam zu einer konzentrierteren Zufuhr von Eisenchlorid“, klärt Jens Czechtizky, Sprecher des Polizeipräsidiums Einsatz, auf. Die Folge: Die Bildung von Eisenhydrochlorid, was zu Eisenflocken an der Seeoberfläche führte. Feuerwehr, Wasserschutzpolizei, Amt für Umweltschutz, Fachfirma und ein Biologe waren am Abend noch vor Ort, prüften das Wasser und gaben Entwarnung. Eine Gefährdung für Mensch und Umwelt bestehe nicht. Die ausgelaufene Flüssigkeit wurde weiter verdünnt, die Verunreinigungen am Ufer beseitigt. „Es sind keine weiteren Maßnahmen mehr nötig.“

Die Aktion zur Verbesserung der Wasserqualität, die von der Stadt Stuttgart durchgeführt wird, werden fortgesetzt. Der Einsatz wird weiter überwacht. Die Biotope am See und die Vogelschutzinsel sollen nicht beeinflusst werden. Für ausreichende Distanz sei gesorgt. Den Sommer über soll der See weiter überwacht werden, um ein Umkippen wie im Vorjahr zu verhindern.