Ein Gaszähler als Grundlage für die Gasabrechnung. Symbolbild: dpa Quelle: Unbekannt

(if) - In einem Haus der Baugenossenschaft Münster ist dubioser Besuch aufgetaucht, der die Gas- und Stromabrechnungen prüfen wollte. Michael Rosenberg-Pohl, Aufsichtsratsvorsitzender der Baugenossenschaft Münster, will die Bevölkerung warnen.

Und so hat sich der Fall zugetragen: In einem Haus in der Moselstraße hat am Dienstagnachmittag eine Frau geklingelt. Der betroffene Mieter hat durch die Sprechanlage gefragt, wer es sei. Eine weibliche Stimme habe „Baugenossenschaft Münster“ erklärt. Der Mieter habe die Tür geöffnet. Im Treppenhaus stand eine Frau, die ihn nach seiner letzten Gasabrechnung gefragt hat. Da er sie nicht kannte, wurde er skeptisch. Die unbekannte Frau meinte, sie sei von der Baugenossenschaft Münster und sei beauftragt, seine Gas- und Stromabrechnungen zu prüfen, da ein Lieferantenwechsel anstehe. Weil er im Haus aber kein Gas beziehe und das die Frau offensichtlich nicht wusste und der Mieter sie noch nie zuvor bei der Baugenossenschaft gesehen hat, und sie unbedingt aber die Gas- oder Stromabrechnung haben wollte, habe er die Frau gebeten, das Haus sehr zügig wieder zu verlassen. Das habe sie gegen kleineren Widerstand auch getan, berichtete der Mieter dem Aufsichtsratsvorsitzenden. Die Frau habe einen Ausweis von der GASAG dabei gehabt, die laut ihrer Aussage in Zukunft die Baugenossenschaft Münster versorgen würde. „Dies stimmt nicht“, so Rosenberg-Pohl, der bei der Polizei die verdächtige Wahrnehmung mitgeteilt hat. Die Polizei fahre Zivilstreife, so Rosenberg-Pohl. Der Mieter verwies die Frau aus dem Haus. Ihm war klar, wenn ein solcher Wechsel anstehen würde, hätte die Baugenossenschaft ihn informiert. Deshalb vermutete er eine Masche für Haustürgeschäfte oder betrügerische Handlungen. Die GASAG sitze in Berlin und nicht in Stuttgart, wie die Frau erklärt habe. Rosenberg-Pohl kennt solche Fälle, dass Drückerkolonnen so versuchen, ins Haus zu kommen. Polizeisprecher Tobias Tomaszewski erklärt, dass es immer mal solche Fälle gebe. Oft meldeten sich Geschädigte bei der Polizei. „Das wollen wir auch“, so Tomaszewski. Nur dann könne die Polizei etwas tun. Den Betroffenen rät er, wenn sie nicht sicher seien, bei der Baugenossenschaft nach zu fragen. „Unsere Mitarbeiter haben schwarze Polo-Shirts mit Namensaufdruck. Sie kommen nicht unangemeldet“, so Rosenberg-Pohl. Er will die Mieter informieren. Im Zweifel niemanden in die Wohnung lassen, rät die Polizei.