Das Rettungszentrum der DLRG Hofen ist noch nicht nutzbar, seit das Hochwasser hier am 25. Juni das Gebäude unter Wasser gesetzt hat. Das Gutachten hierzu fehlt noch.Archiv Foto: Frey Quelle: Unbekannt

Von Iris Frey

Das Hochwasser in Hofen vom 25. Juni beschäftigt vor Ort immer noch die Bürger und die Betroffenen. Die DLRG, eine der großen Leidtragenden, kann ihr Rettungszentrum am Max-Eyth-See immer noch nicht nutzen.

Aufgrund des Hochwassers, ausgelöst durch den Defekt am Hofener Wehr, ist das gesamte Grundstück der DLRG überschwemmt worden. Nicht nur die Fahrzeuge wurden beschädigt, auch das Haus. „Die Probleme mit den Fahrzeugen sind inzwischen geklärt“, sagt Thomas Ruhland von der DLRG. Die Behörden hätten sich nun entschieden, welche verkauft und welche repariert werden. „Auch haben wir zwei Ersatzfahrzeuge des Roten Kreuzes bekommen“, so Ruhland. Nur ein großer Lastwagen fehlt noch, was die Rettungseinheit für Großschadensfälle betrifft, erklärt der DLRG-Mitarbeiter. „Wenn man die Einheit heute benötigen würde, könnte man sie einsetzen“, sagt Ruhland.

Was das Haus betrifft, so müssen dort noch grundlegende Entscheidungen getroffen werden, doch dazu müsse erst einmal das abschließende Gutachten her. Anschließend könne entschieden werden, ob es saniert oder teilabgerissen und wieder aufgebaut werden soll. „Der Gutachter war Mitte Oktober da. Bislang hat er noch nichts zu Papier gebracht“, erklärt Ruhland. Die DLRG habe noch keine Informationen dazu bekommen. Die Räume seien nicht nutzbar. „Wir haben Heizlüfter aufgestellt, damit es keine Frostschäden gibt“, so Ruhland. „Ansonsten müssen wir einfach warten. Toiletten haben wir auch keine mehr.“

Ausbildungsmaßnahmen finden derzeit in den Stadtteilen statt, beispielsweise in Bürgerhäusern. Der tägliche Betrieb sei nicht gefährdet, so Ruhland. Doch gebe es im Moment kein Rettungszentrum. „Wir hoffen, dass wir bis Mai eine Übergangslösung haben, damit wir den Dienstbetrieb aufnehmen können“, erklärt der DLRG-Mitarbeiter.

Seit dem Hochwasser war die 5. Einsatzeinheit des Sanitäts- und Betreuungszugs nicht mehr einsatzbereit und abgemeldet. An dem ersten Hochwasser-Wochenende waren damals 60 Helfer im Einsatz, die 600 Einsatzstunden leisteten. Die Übergabe des Gerätewagens und des Mannschaftstransportwagens im Gesamtwert von circa 230 000 Euro war lange vor dem tragischen Unglück terminiert, die beiden Fahrzeugen bereits im Einsatz. Eines stand am 25. Juni glücklicherweise in Leinfelden und blieb daher unbeschadet. Der neue Gerätewagen war durch das Hochwasser in Mitleidenschaft gezogen worden, die Schäden aber reparabel. Vier Einsatzfahrzeuge waren jedoch Totalschaden. Walter Braun, Leiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts, hatte sich im Juli dafür entschuldigt, dass es am Hofener Wehr zu dem technischen Fehler kam, durch den dieses nicht mehr gesteuert werden konnte und überflutet wurde. Elf Häuser in der Scillawaldstraße und 25 Fahrzeuge wurden überschwemmt.

Weitere Informationen mit Bautagebuch der DLRG gibt es im Internet unter www.dlrg-stuttgart.de.