Durch das Hochwasser im Juni sind diese Fahrzeuge der DLRG alle nicht mehr einsatzbereit.Archiv Foto: Rehberger Quelle: Unbekannt

Die Spuren vom Hochwasser vom 25. Juni sind in Hofen noch nicht ganz beseitigt. Einer der größten Schäden war bei der DLRG entstanden, als das Neckarwasser durch die Störung im Wehr über das Ufer trat und dort Gebäude überschwemmte. Die Einheit für Großschadensfälle ist immer noch nicht einsatzfähig. Das erklärt Thomas Ruhland von der DLRG.

Von Iris Frey

Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) hatte die Verantwortung für den Schaden übernommen, der durch die Störung im Wehr entstanden ist. Walter Braun, Leiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts, erklärt die Situation so: „Die Versicherungen sind alle in die Regulierung der Schäden eingetreten. Es gab dazu kurzzeitig bei einer der Versicherungen eine Irritation ob oder ob nicht, aber das konnte zugunsten der Versicherungsnehmer geklärt werden.“

Auch waren die Gutachter unterwegs: „Wir haben alle uns bekannten Schäden sowohl bei Fahrzeugen wie auch bei den Gebäuden gutachterlich erfasst“, so Braun. Die Schadenshöhe ist dem Amt bislang nicht so hinreichend bekannt, dass sie veröffentlichungsfähig wäre. Als Grund nennt er: „Die Versicherungen haben sich bislang nur sehr teilweise mit ihrem Regress nach dem Versicherungsvertragsgesetzt an uns gerichtet“, so Braun. Das heißt, das WSA kennt die Versicherungsleistungen bislang nicht.

Soweit es vereinzelt keine Versicherungen gegeben hat, beispielsweise Hausrat oder anteilige Selbstbeteiligungen, habe das WSA Zahlungen geleistet. Thomas Ruhland von der DLRG sagt, die Behörden seien aus der Sommerpause zurück und hätten mitgeteilt, dass der Fall in Bearbeitung ist. Die Einheit für Großschadensfälle falle immer noch aus. „Es ist eine zähe Sache“, sagt Ruhland. Er geht davon aus, dass es mindestens noch ein halbes Jahr brauche bis zur Regelung.

Die Gutachten seien noch nicht alle erstellt. Die Bauarbeiter würden gerade beginnen, die Fundamente am DLRG-Gebäude am Neckarufer in Hofen freizulegen. Dann werden die Gutachter kommen, um die Fundamente zu beurteilen. „Nach der zweiten Gutachterrunde wissen wir mehr, wie was repariert werden kann“, so Ruhland.

Kürzlich war der letzte Wachtag, jetzt ist für die DLRG die Saison abgeschlossen. Nun werde im Gebäude der DLRG der Boden rausgerissen. Das Haus wird nun nicht mehr so groß genutzt. Am 1. Mai nächsten Jahres ist wieder Saisonbeginn. Die anderen Ausbildungsaktivitäten werden in andere Häuser verlegt, dass die DLRG die Bauarbeiten nicht so berühren, so Ruhland. Die Sanitätseinheit mit ihren sechs Fahrzeugen ist abgemeldet.

Die Wasserrettung wurde gleich von Beginn des Hochwassers an umverteilt. Sie wurde sofort gewährleistet. „Ich war beim Hochwasser um 4.40 Uhr da und um 5.30 Uhr sind die Kräfte ausgerückt, um in Hofen zu helfen“, so Ruhland. Er rechnet damit, dass sich die Schadensabwicklung noch etwa ein Jahr hinziehen werde. Weil der Schaden in Millionenhöhe sei, sei der Bund zuständig, das Bundesverkehrsministerium. Vier Behörden seien mit eingebunden, darunter die Branddirektion, das Innenministerium und das Bundesverkehrsministerium.

Auch beim Württembergischen Anglerverein ist der Schaden hoch. Ersten Angaben zufolge waren dort rund 100 000 Euro Schaden entstanden. „Die Arbeiten gehen jetzt zügig voran, nachdem die Bautrocknung vor zwei Wochen abgeschlossen wurde“, erklärt Hans-Hermann Schock, Vorsitzender des Württembergischen Anglervereins. „Unser Schaden wird weitgehend über unsere Versicherung reguliert. Wir sind bei der Allianz versichert und bekommen den Neuwert erstattet.“ Die Schäden im Außenbereich würden direkt von der WSA geregelt, weil die nicht mit dem Gebäude versichert sind. Diese zahle nur den Zeitwert, so Schock. Trotz Differenzen mit dem Gutachter hoffe er, dass der Anglerverein alles gut geregelt bekomme.

Betroffene wie Catja Wimmer in der Scillawaldstraße schildern die Lage so: „Bei uns selber wurden am 23. September die Sanierungsmaßnahmen durch die Sanierungsfirma abgeschlossen. Wir selber müssen noch die Türschwellen einbauen, dann sind wieder alle Räume fertig gerichtet.“ Der Heizungsbauer müsse noch einmal kommen und das defekte Wärmemengenmessgerät ersetzen. Was noch Zeit in Anspruch nehmen werde, so Wimmer, bis wieder alle Gegenstände und Materialien auf ihren Platz geräumt sind. Sie sind damit jeden Tag beschäftigt. Erste Zahlungen wurden schon geleistet zur Regulierung der Gebäudeschäden. Auch der Gutachter des WSA habe den Inventarschaden erfasst, ist aber noch nicht bezahlt. „Im großen und ganzen geht es jeden Tag ein kleines Stück weiter“, fasst Wimmer zusammen. Auch bei den Nachbarn gehe es vorwärts. In einem Mehrfamilienhaus gebe es Heizungsprobleme. Ob diese behoben seien, war noch unklar.